Wechselwirkung zwischen Schwarzerlen und Erlenblattkäfer: Signaltransfer zwischen Bäumen und induzierte Resistenz : Dissertation, Georg-August-Universität zu Göttingen, Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultäten
In dieser Arbeit wurde die Hypothese getestet, ob es eine chemische Kommunikation zwischen Pflanzen geben kann. Danach sollen geschädigte Pflanzen über flüchtige Signalstoffe Abwehrreaktionen in ungeschädigten Nachbarpflanzen induzieren und damit nicht nur sich, sondern auch ihre benachbarten Artgenossen vor nachfolgendem Fraß schützen. Diesem Signaltransfer wurde bei der Schwarzerle (Alnus glutinosa) und dem Blauen Erlenblattkäfer (Agelastica alni) als Schadinsekt nachgegangen. Die Untersuchungen gliederten sich in folgende Bereiche: (I.) Direkte Auswirkungen von Herbivorenfraß und Elicitierung auf die Physiologie von A. glutinosa sowie die Beteiligung endogener Phytohormone an der pflanzlichen Abwehr. (II.) Untersuchung einer Resistenzinduktion von ungeschädigten Bäumen in der Nachbarschaft geschädigter Bäume. (III.) Duftinduzierte Veränderungen im Blattgewebe von A. glutinosa. I. Es wird die Induktion von Abwehrmechanismen bei der Schwarzerle infolge des Befalls durch den Herbivoren A. alni beschrieben. In Freiland- und Laborversuchen wurden spezifische Blattveränderungen anhand physiologischer Parameter (Phenolgehalt, Enzymaktivitäten von Polyphenoloxidase, Peroxidase, Lipoxygenase und Katalase, Proteinaseinhibitoraktivität) festgestellt, die ihre Qualität als Nahrung für den Herbivoren reduzieren und die daher im Zusammenhang mit der pflanzlichen Abwehr stehen sollten. - Fraß von A. alni vermehrte den Blattphenolgehalt und steigerte die Aktivität von oxidativen Enzymen (Polyphenoloxidase, Lipoxygenase, Peroxidase) und Proteinaseinhibitoren. - In Fraßwahlversuchen konsumierten die Larven von A. alni deutlich weniger Blattmasse von induzierten Erlenblättern als von nicht induzierten Blättern, da sich erstere durch hohe Phenolgehalte und erhöhte Aktivitäten von Polyphenoloxidasen, Lipoxygenasen, Peroxidasen, Katalasen und Proteinaseinhibitoren auszeichneten. Diese induzierten Blatteigenschaften sollten zu wirkungsvollen Mechanismen pflanzlicher Abwehr bei der Schwarzerle zählen.
453 (Insekten [Für die weitere Unterteilung siehe Familien unter 14 oder alternativ (beschrieben nach Regelfall 1d in der Einleitung) können die Nummern alphabethisch nach Familien und Arten unterteilt werden (Appendix C)]) 145.7x19.87 (Chrysomelidae) 181.42 (Einfluß von Tieren) 161.4 (Entwicklungsphysiologie, Physiologie des Wachstums einschl. Wuchsstoffe) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])