Wertorientierte Unternehmensplanung im Forstbetrieb : Komponentenbasiertes Modellkonzept auf Grundlage von Betriebsinventur und Betriebssimulation : Dissertation, Technische Universität Dresden. Fakultät Forst- Geo- und Hydrowissenschaften
Aufgrund der unbefriedigenden betriebswirtschaftlichen Situation ist die Konzeption von Strategien zur Verbesserung der Wirtschaftsergebnisse für viele Forstbetriebe eine existenzsichernde Aufgabe. Voraussetzung für die zielorientierte Ableitung strategischer Planungsentwürfe ist eine fundierte Plandatenbasis. Die Verfahren der Forsteinrichtung bedienen den Informationsbedarf nicht immer in dem erwarteten Umfang. Das Zuwachsgeschehen wird von den zur Verfügung stehenden Ertragstafeln im Vergleich zum tatsächlich geleisteten Zuwachs nur unzureichend genau prognostiziert. Die Erweiterung der naturalen Planung um ökonomische Zielgrößen erfolgt bisher nur gelegentlich. Unter diesen Verhältnissen können die Entscheidungen der Betriebsführung über die Ausrichtung der forstbetrieblichen Produktion das Erreichen der Wirtschaftsziele nicht immer sicherstellen. Die geänderten Anforderungen verstärken den Anspruch, das klassische Planungs- und Kontrollsystem der Forsteinrichtung um neue integrative Verfahren und Module zu ergänzen und die methodische Einbindung der Forsteinrichtung in den gesamten betrieblichen Planungs- und Entscheidungsablauf sicherzustellen. Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein Planungs- und Simulationsmodell (PSM) zur Steuerung und Kontrolle von Forstbetrieben entwickelt und beispielhaft erprobt. Der eigene Ansatz folgte der entscheidungsorientierten Betriebswirtschaftslehre und berücksichtigte bei der Modellentwicklung das klassische Phasenmodell des Entscheidungsprozesses nach H. A. SIMON. Im Vordergrund standen dabei die mit strategischen Problemstellungen verbundenen Planungs- und Entscheidungsaufgaben im Forstbetrieb. Auf der Basis des erarbeiteten Modellkonzeptes wurde ein datenbankgestützter Prototyp entwickelt. Dabei erlaubte ein komponentenorientiertes Vorgehen, die Nutzenpotenziale bereits vorhandener Teilmodule zielgerichtet in das Gesamtsystem zu integrieren, indem die einzelnen Module über spezifizierte Schnittstellen miteinander verbunden wurden. Somit können für eine Funktionalität (z. B. Einzelbaumwuchsmodell) alternative Module eingesetzt werden oder aber gegen neue Module mit erweiterter Funktionalität problemlos ausgetauscht werden.