Integration von Verjüngung in Waldwachstumssimulatoren : Dissertation, Technische Universität München, Department für Ökosystem- und Landschaftsmanagement
Hintergrund: Bis etwa 1960 hat sich die Modellforschung in der Waldwachstumskunde vorwiegend mit der Entwicklung von Ertragstafeln zur Abschätzung des Wachstums von gleichaltrigen Reinbeständen beschäftigt. Die waldbauliche Orientierung hin zu ungleichaltrigen Mischbeständen hat einen Bedarf an neuen Prognoseinstrumenten gezeigt und eine dahin gehende Erweiterung und Neuentwicklung der Modelle ausgelöst. In den 70er Jahren begann daher ein Entwicklungsprozess, der die Konstruktion von einzelbaumorientierten Management und Prognosemodellen als Werkzeuge für Planungs- und Kontrollmaßnahmen zur Folge hatte. Zielsetzung: Im Vordergrund dieser Arbeit steht die biometrische Erfassung und modellhafte Nachbildung von Verjüngung (Bäume unterhalb der Derbholzgrenze). Abhängigkeiten wie die sie umgebenden Wuchs- und Umweltbedingungen (Konkurrenz, Standort) sowie die betrachteten Baumarten und deren Begründungsart (Naturverjüngung, Saat, Pflanzung) werden modellhaft abgebildet. Zur Funktions- und Modellanpassung wird umfangreiches Datenmaterial von bayerischen Versuchsflächen sowie Literaturdaten und Expertenwissen verwendet. Abgesehen von der Zusammenführung des zahlreichen Wissens zu diesem Themenkomplex in ein einzelnes Modell, liegt ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit in der Implementierung der Modellierungsergebnisse in den Waldwachstumssimulator SILVA. So erhält man - neben neuen Erkenntnissen zum Wachstum von Verjüngung - ein räumlich und zeitlich sensibles EDV-gestütztes Simulationsmodell, das forstliche Entscheidungsträger in ihrer waldbaulichen Planung und Kontrolle unterstützt.