Beiträge zum Aufbau eines forstlichen Geographischen Informationssystem unter besonderer Berücksichtigung der Integration der digitalen Photogrammetrie : Dargestellt am Beispiel der Entwicklung von Entscheidungshilfen für einen ökologisch begründeten Waldumbau : Dissertation, Technische Universität Dresden. Fakultät Forst- Geo- und Hydrowissenschaften
Für einen Waldumbau zu ökologisch stabilen und damit risikoärmeren Waldformen sind naturwissenschaftliche sowie planerisch-ökonomische Grundlagen erforderlich, die forstbetriebliche Entscheidungsträger bei einer ökologisch orientierten Betriebsführung unterstützen. Dabei setzt die Problematik des Waldumbaus bei den heterogenen Bedingungen des Osterzgebirges ein umfassendes flächenbezogenes Informationsmanagement voraus, um die unterschiedlichen Anforderungen der Entscheidungsträger in verschiedenen Planungsebenen zu erfüllen. Im Rahmen dieser Arbeit werden durch den Aufbau eines forstökologischen Informationssystems naturwissenschaftliche und forstbetriebliche Grunddaten auf räumliche Einheiten übertragen und damit Planungsansätze und Entscheidungshilfen für den Waldumbau geliefert. Zur Erzielung standortsgerechter, stabiler und leistungsfähiger Mischbestände müssen unter Berücksichtigung waldbaulicher und ertragskundlicher Verhältnisse waldbauliche Strategien aufgezeigt und deren mittelfristige Umsetzung geplant werden. Im Zuge der Gestaltung des Planungskonzepts werden ausgehend von dem im Gelände festgestellten IST-Zustand, geeignete Maßnahmen zum Erreichen eines angestrebten SOLL-Zustandes aufgezeigt. Als hierzu notwendige instrumentelle Basis wird ein Forstökologisches Informationssystem aufgebaut, dessen GIS-Funktionalitäten eine flächenbezogene Entscheidungshilfe durch die problemorientierte Analyse von Daten unterschiedlichster Quellen ermöglichen. Insbesondere die Auswertung von analogen und digitalen Luftbildern sowie verschiedene Stichprobenverfahren sind hierzu kombiniert worden. Mit Hilfe eines in das Informationssystem eingebundenen Kalkulationsprogramms können geplante Bewirtschaftungsmaßnahmen hinsichtlich der zu erwartenden Kosten und Erlöse charakterisiert werden. Durch den Aufbau eines forstökologischen Informationssystems lassen sich somit die naturwissenschaftlichen sowie forstbetrieblichen Grunddaten auf räumliche Einheiten übertragen. Damit stehen Planungsvorschläge für den Waldumbau in Form von Entscheidungshilfen zur Verfügung. Neben bereits flächig vorliegenden Daten bilden auf Intensivmessflächen gewonnene Daten, eine wesentliche Informationsgrundlage zur Planung des Waldumbaus. Ihre Integration in das Informationssystem und die Übertragung bzw. Regionalisierung auf flächige Bezugseinheiten, sog. relevante Raummuster, gewährleisten die Beachtung vielfältiger Ursache-Wirkungsbeziehungen in der forstbetrieblichen Planung. Gemäß der Gliederung des Untersuchungsgebiets entlang eines Höhengradienten wird auch bei der Erstellung der Datenbasis und der Regionalisierungsansätze eine entsprechende Einteilung beachtet. Für die verschiedenen Höhenstufen werden die spezifischen waldbaulichen Behandlungsvarianten mit Hilfe von Entscheidungsbäumen abgebildet, die eine flächenbezogene Umsetzung ermöglichen.
945.5 (Computer in der Forstwirtschaft: Modelle, Programme, Informationssysteme) 587.6 (Verwendung zu anderen forstlichen Zwecken) 226 (Wechsel des Waldbausystems. Umwandlungen (hinsichtlich des Systems oder der Holzarten))