Hydrological and Sediment Transport Processes in Forest Plantations in Southern Chile : Dissertation, Georg-August-Universität Göttingen, Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie
Die Ergebnisse der Analyse von Angebot und Nachfrage weltweit lassen darauf schließen, dass die Nachfrage nach Holz wegen der kontinuierlichen Bevölkerungs- und Einkommenszunahme in absehbarer Zeit weiterhin steigen wird. In den letzten 30 Jahren nahmen die Naturwaldressourcen in einer Reihe von Ländern jedoch ab, da Wälder gerodet, degradiert oder aus der Produktion genommen wurden. Dieser Trend wird sich in Zukunft voraussichtlich fortsetzen, da die Nutzung von Naturwäldern für die Holzproduktion zunehmend auf Widerstand seitens Umwelt- und Naturschutzgruppen stößt, die nachdrücklich fordern, die verbleibenden Naturwälder der Welt in ihrem natürlichen Zustand zu bewahren. Dies bedeutet, dass die zukünftige Nachfrage von einem sich verringernden oder begrenzteren Waldbestand gedeckt werden muss. Die einzige Lösung für dieses Dilemma besteht darin, die Holzernte aus Naturwäldern mehr und mehr in Richtung künstlich angelegter Wälder zu verlagern. Die Lösung, sich auf die Holzgewinnung aus Waldplantagen umzustellen, ist in mancherlei Hinsicht attraktiv, da die verbleibenden Naturwäldern ihren anderen, nicht-kommerziellen Funktionen überlassen werden können (z.B. Naturschutz, Erhaltung der Biodiversität sowie der Nutzung als Erholungsgebiet und zur Kohlenstoffsequestierung und Trinkwassergewinnung). Obwohl ein Schlüsselfaktor zur Expansion der Plantagen ökonomischer Art sein wird, da die Waldplantagen sehr kapitalintensiv sind, könnten die hydrologischen Auswirkungen groß angelegter Aufforstungs- und Abholzungsmaßnahmen und Wasserteilungsprobleme die weitere Entwicklung und Einrichtung der Waldplantagen beeinträchtigen. Eine Untersuchung der Fragen zum Wasserhaushalt ist notwendig, um Empfehlungen zu Forstmanagementoptionen liefern zu können, die adäquate Baumwachstumsraten ermöglichen, gleichzeitig aber mit den Restriktionen der Wasserverfügbarkeit sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht vereinbar sind. In Chile hat der Forstsektor einen Anteil von 3,6% am Bruttosozialprodukt und 12,5% an den Exporten insgesamt. Beinahe 95% der chilenischen Forstwirtschaft stammen aus Plantagen, die 3% des Staatsgebiets bedecken und 13% der Wälder entsprechen. Diese Plantagen sind flächenmäßig von ca. 300.000 ha Anfang der 70er Jahre auf 2.100.000 ha im Jahre 2002 angewachsen. Sie sind mit schnell wachsenden exotischen Holzarten bepflanzt, von denen Pinus radiata und Eucalyptus spp. 75 bzw. 17% ausmachen. Die Bedeutung der ökonomischen Rolle des Forstsektors wird voraussichtlich zunehmen. Die Forstwirtschaft hat reale Wachstumschancen angesichts der wirtschaftlichen Erträge der Plantagen und der Existenz von 2 Millionen ha brachliegenden bepflanzbaren Landes, wovon 500.000 ha noch in dieser Dekade bepflanzt werden sollen, sowie 4,6 Millionen ha potentiell ertragsfähiger Sekundär- und Primärwälder. Abgesehen von der wirtschaftlichen Bedeutung erwies sich die Aufforstung mit schnell wachsenden exotischen Holzarten wegen mutmaßlicher Auswirkungen auf die Umwelt und Wasserressourcen jedoch von geringerer sozialer und politischer Akzeptanz. Die hydrologischen Folgen der intensiven Forstwirtschaft auf Wasserertrag und -qualität fanden in hohem Maße Beachtung. Auf globaler Ebene sind die Aufforstung und Abholzung die bedeutendsten Veränderungen in der Bodennutzung hinsichtlich der hydrologischen Auswirkungen. Obwohl die Errichtung von Plantagen auf früherem Weide- oder Ackerland viele Regionen vor weiterer Erosion bewahrt hat, können großflächige forstliche Eingriffe den Wasser-, Nährstoff- und Sedimentkreislauf in einem Einzugsgebiet ernstlich beeinträchtigen. Die Errichtung von Plantagen initiiert langfristige Veränderungen, die die Verteilung des Niederschlags und seine Chemie modifiziert und sich auf die Dynamik des Bodenwassergehalts, auf den Wasserertrag und die Wasserqualität auswirken. Durch die Kahlschläge wird das Kronendach beseitigt, so dass der Wasserumsatz fast auf die Bedingungen zurückgeht, der vor der Errichtung herrschte. Die Auswirkungen der Abholzung und der Holzabfuhr haben massive Boden- und Landschaftsveränderungen zur Folge, die wiederum zu einer Erhöhung des gebildeten Abflusses und der Sedimentmengen führen, die in die Flüsse gelangen. Die Niederschlagsinterzeption der Kronen hat einen starken Einfluss auf den Wasserertrag in Gebieten mit mittleren bis hohen Jahresniederschlägen. Die Kronentraufe und der Stammablauf stellen die Hauptquellen des Bodenwassers im Wald dar, wobei der Stammablauf besonders in niederschlagsarmen Gebieten wichtig zur Unterstützung des Wachstums der einzelnen Bäume ist. Da die Interzeptionsverluste sich teilweise, wenn nicht ganz, zu den Nettoevaporationsverlusten eines Einzugsgebietes addieren, kann dieser Prozess die Wasserverfügbarkeit für die Bäume stark beeinflussen.
238 (Baumanlagen, die eine besondere Behandlung erfordern (z.B. Pappelpflanzungen, Wurzelholz von Erica arborea usw.). Biomasse. [Einschl. plantagenmässiger Anbau und Schnellwuchsbetrieb sowie Angaben über dafür geeignete Baumarten. (Nur für allgemeine Darstellungen über diesen Sachverhalt. Einzelmassnahmen sind jedoch in erster Linie mit den ihnen entsprechenden Nummern zu klassifizieren, z.B. bei Astung mit 245.1)].) 116.11 (Auffangen des Regens durch das Kronendach, Durchtropfen, Stammabfluß usw.) 116.28 (Einfluß forstlicher Maßnahmen. Wasserverschmutzung. (Siehe auch UDC 628.19 für Verschmutzung von Wasserquellen und Wasserversorgung (Ursachen, Schutz und Beseitigung))) 116.6 (Allgemeine Darstellungen über Erosion und Schutzmaßnahmen gegen Erosion) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D]) [83] (Chile)