Die Florentypen des Erzgebirges und Vogtlandes und ihre Beziehungen zum Wachstum der Fichtenbestände : Ein Beitrag zur Frage der Anwendbarkeit der Florentypen in deutschen Wäldern : Dissertation
Die floristischen Aufnahmen in zahlreichen Revieren des Erzgebirges und Vogtlandes haben eine Bestätigung und Erweiterung der von Kötz in Hirschsprung und Neudorf gefundenen Florentypen ergeben. Die Zuteilung der Bestände zu den einzelnen Florentypen erfolgte wieder (nach Cajander) nach der Zusammensetzung der Bodenflora im gelichteten Altholz bzw. in der Altholzlücke. Für das ganze Untersuchungsgebiet wurden 3 Haupttypen und 6 Subtypen (= Übergangstypen) aufgestellt. Die 3 Haupttypen, in Anlehnung an Cajander mit Oxalis-, Myrtillus- und Calluna-Typ bezeichnet, haben bestimmte Leitpflanzen; für die Subtypen Oxalis-Myrtillus-Calluna und (als Hochlagentypen) Myrtillus-Calamagrostis und Cetraria-Cladonia sind weniger gewisse Leitpflanzen charakteristisch als vielmehr das Hinzutreten oder Fehlen bestimmter Pflanzen bzw. Pflanzengruppen in den Florenbildern der Haupttypen. Die einzelnen Florentypen wurden nach dem Feuchtigkeitsgrad des Bodens in Reihen aufgeteilt, die mit "trocken", "frisch" und "nass" bezeichnet wurden. In den Kulturen unterscheiden sich die Florenbilder der 3 Haupttypen noch scharf voneinander, diejenigen benachbarter Subtypen jedoch nicht mehr, weil anscheinend auf den Kulturen ein Ausgleich feinerer Standortsunterschiede der Althölzer durch stärkere Belichtung, Veränderung des Humuszustandes durch die Bodenbearbeitung, veränderten Wassergehalt der Böden usw. eintritt. - Für die Kulturen eines Haupttyps ist neben bestimmten Pflanzen und Pflanzengruppen des Maß der Bedeckung des Bodens durch die Bodenpflanzen charakteristisch. Im Laufe des Bestandslebens findet innerhalb der einzelnen Florentypen ein mehrfacher Wechsel in der Zusammensetzung der Bodenflora statt, der bei den guten Florentypen stärker ausgeprägt ist als bei den geringen. Im extremen Gebiet der Hochlagen finden wir in allen Bestandsaltern in standortsgleicher Lage annähernd die gleiche Florenzusammensetzung, da die in dieser Höhenlage klimatisch überhaupt lebensfähigen Bodenpflanzen infolge des allgemein geringen Schlusses der Bestände in allen Bestandsaltern annähernd die gleichen Lebensbedingungen finden.