Die Anzahl der Neuinbetriebnahmen von Biomasseanlagen zur Wärme- und Stromproduktion hat in den letzten Jahren rasant zugenommen. Die damit induzierte Nachfrage nach festen Biobrennstoffen wird künftig aber nur zu befriedigen sein, wenn die vorhandenen Rohstoffpotenziale der heimischen Wäldern in diese Richtung verstärkt genutzt werden. Um eine wirtschaftlich vertretbare Bereitstellung von Energieholz in großem Umfang gewährleisten zu können, bedarf es neben einer optimierten Logistikkette, auch eines qualitativ hochwertigen Brennstoffes. Die Trocknung von Energieholz bewirkt, dass aus einem einfachen Rohstoff letztlich ein effizienter und hochwertiger Brennstoff wird. Bei der Trocknung von Energieholz gilt es, die dargestellten Vorteile von trockenem Holz mit möglichst geringem Aufwand zu erreichen. Ziel dieser Untersuchung war es, einfache und kostenkünstige Möglichkeiten zur Trocknung von Energieholz aufzuzeigen. Diese Verfahren sollen zur Bereitstellung eines qualitativ hochwertigen Brennstoffes beitragen, die natürlichen Ressourcen schonen und sowohl Anbietern als auch Verbrauchern von Energieholz zu einer höheren Wertschöpfung verhelfen. Aufgrund des unterschiedlichen anatomischen Aufbaues finden sich bei den heimischen Baumarten deutlich divergierende Wasserverteilungsmuster zwischen Kern- und Splintbereich. Das Splintholz enthält bei den Nadelhölzern deutlich mehr Wasser als das Kernholz. Sie weisen im Splint Wassergehalte um 55% auf, der Kern liegt nur bei ca. 30%. Im Gegensatz dazu zeigen die wichtigen Laubholzbaumarten Buche und Eiche keine bzw. nur geringe Unterschiede zwischen Kern- und Splintbereich. Der Wassergehalt liegt im Splint bei 41 bis 50%, im Kern bei 33 bis 47%. Der Raumanteil des Kern am gesamten Stammvolumen nimmt mit steigendem Stammdurchmesser bzw. mit steigendem Alter bei allen Baumarten zu. Jüngere Bäume weisen ebenso wie schwächere Stammteile (Krone) einen höheren Anteil an Splintholz und so auch einen höheren Wassergehalt auf. Der Wassergehalt der Rinde wird stark von Witterung, Baumhöhe und Baumalter beeinflusst. Bei Untersuchungen an Fichte wurde festgestellt, dass junge Bestände höhere Rindenfeuchtigkeiten aufweisen und dass die Rindenfeuchtigkeit mit der Baumhöhe steigt. Die Rinde des Wipfels ist also feuchter als jene des Stammes. Ursache dafür ist jeweils das sich ändernde Verhältnis zwischen der trockenen Borke und dem feuchten Bast. Untersuchungen an Fichten und Tannen haben gezeigt, dass der Einfluss des Schlägerungszeitpunktes auf den Wassergehalt gering ist. Der Zeitpunkt der Schlägerung sollte daher, zumindest im Hinblick auf den zu erwartenden Startwassergehalt, vernachlässigt werden können. Durch die Trocknung von Energieholz wird der Heizwert deutlich erhöht. Der höhere Heizwert wirkt sich in der Folge günstig auf Transport- und Lagerkosten aus, bei der Verbrennung selbst entstehen aufgrund der verringerten Brennstoffmenge weniger Schadstoffe und Asche.
847 (Holztrocknung) 331.1 (Biomasse (Vollbaumnutzung)) 333.3 (Hackschnitzelherstellung. Energieholz [außerhalb des Waldes siehe 825.71 und 839.3]) 181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens) 34 (Lagerung des Holzes im Wald und auf Poltern (Sammelplätzen) [Auf Fabrikhöfen und Holzplätzen siehe 848])