Untersuchungen zur Biodiversität von Zirben beeinflussten Waldgesellschaften: Waldbauliche Analyse des Lizumer Alpswaldes nach Weidefreistellung : Diplomarbeit, Universität für Bodenkultur, Institut für Waldbau
In dieser Arbeit wurden die Unterschiede in der Biodiversität zwischen beweideten und seit 10 Jahren von der Weide freigestellten Untersuchungsflächen im Bereich der Truppenübungsplatzes Wattener Lizum untersucht. Dazu wurden 2 Flächenpaare unterschiedlicher Exposition ausgewählt. Zur Untersuchung wurde der SHANNON/WEAVER-Index (Index H) für die Erhebung der Artendiversität der Krautschicht, der Artenprofilindex nach PRETSCH (Index A) zur Erhebung der räumlichen Artenstruktur der Baumschicht und die Paramter nach FÜLDNer (Di, Hi, Ti, Mi) für die Baumschicht erhoben. Großer Wert wurde auf die Aufnahme der Verjüngung, ihrer Hemmnisse und Schäden gelegt. Mit den angewandten Verfahren konnten keine Unterschiede in der Biodiversität zwischen den beweideten und weidefreigestellten Untersuchungsflächen festgestellt werden. Dies liegt vor allem daran, dass ein Zeitraum von 10 Jahren nicht ausreicht, um Unterschiede entstehen zu lassen. Bei der Naturverjüngung wurden sehr wohl Unterschiede zwischen den beweideten und unbeweideten Untersuchungsflächen gefunden. Auf den weidefreigestellten Untersuchungsflächen sind die Verjüngungszahlen doppelt so hoch wie auf den beweideten Untersuchungsflächen. Der allgemein vorherrschenden Meinung, dass ein dichter Alpenrosenteppich die Verjüngung der Zirbe behindert, muss widersprochen werden, da bei den Aufnahmen das Gegenteil festgestellt wurde. Als Maßnahmen zur Unterstützung der Naturverjüngung werden weitere Weidefreistellung und eine Schalenwildreduktion zum Zwecke der Schadensminimierung empfohlen. Dadurch sind die Haupthemmnisse der Naturverjüngung leicht zu beseitigen. Vor allem die Weidefreistellung birgt ein großes Konfliktpotential in sich. Den Landwirten darf hier nicht nur Weideflächen genommen, es muss ihnen dafür ein entsprechender Ersatz geboten werden. Dieser Ersatz könnte durch Unterstützung bei Pflegemaßnahmen der verbliebenen Weideflächen oder durch zur Verfügungstellung von Ersatzweideflächen geleistet werden. Erfolge können nur durch das Zusammenwirken aller Beteiligten, Forst, Almwirtschaft, Jagd und Militär in Form eines für alle tragbaren Kompromisses erreicht werden.