1. Luftschadstoffe: Beeinflußte Fläche aufgrund der Bioindikation 1988 Leitsubstanz Schwefel: Leithagebirge ca. 1.800 ha Wald, Mattersburger Becken ca. 2.500 ha Wald, Rosaliengebirge ca. 2.700 ha Wald, Oberpullendorfer Becken ca. 1.600 ha Wald, Kleinere Beckenlagen ca. 2.400 ha Wald, gesamt ca. 11.000 ha Wald. Keine flächenhaften (auch nicht kleinflächig) sichtbaren Schäden. 2. Eichensterben: Von den Eichenbeständen sind derzeit ca. 6000 ha als krank anzusehen. Die Erholung von erkrankten Beständen bzw. Bäumen geht nach wie vor zögernd vor sich. 3. Die Schälschäden zeigen schwach sinkende Tendenz. Im Zunehmen sind die Verbißschäden des Schalenwildes begriffen. Der Keimlingsverbiß hat nach wie vor katastrophale Ausmaße. 4. Laufende Untersuchungen und Messungen zeigen, daß speziell durch die Streugewinnung in den mittleren und südlichen Landesteilen die Böden schwer geschädigt wurden (nieder pH-Werte und Nährstoffmangel). Die reinen Kieferbestände stellen in diesem Gebiet ein waldbauliches Problem dar. Sie sind prädisponiert für die verschiedensten Schäden (Insekten, aber vor allem Befall durch Viscum album). Die mit größter Sorgfalt erhobenen Zahlen zeigen ein Bild des Waldzustandes, das zu Optimismus Anlaß gibt. Es darf aber nicht übersehen werden, daß z.B. bei gleichbleibender fortdauernder Schadstoffbelastung in gewissen Gebieten das Ökosystem Wald sicherlich irreparabel geschädigt werden wird. Es ist daher ein Gebot der Stunde, die Schadstoffbelastungen mit allen zu Gebote stehenden Mitteln auf ein technisch mögliches Mindestmaß abzusenken. Es muß aber auch in Hinkunft der Waldhygiene mehr Augenmerk als bisher gewidemt werden. Es geht nicht an, daß die Bestandespflege in gewissen Gebieten weiterhin vernachlässigt wird. Sauberkeit im Walde ist oberstes Gebot. Die Forstabteilung wird so wie bisher bemüht sein, ein Höchstmaß an Information an die Öffentlichkeit zu liefern. Es ist klar, daß nur bei richtigem Erkennen der Waldschäden auch eine zielführende Therapie möglich ist.