Die Folgen von Naturkatastrophen wie Hochwässer oder Dürren haben die Menschen schon seit jeher immer wieder hart getroffen. Ein Anstieg schwerer Hochwasserkatastrophen im vergangenen Jahrzehnt ist beobachtbar. So wurde auch Österreich im Sommer 2002 durch ein Hochwasser in vielen Teilen schwer getroffen und Siedlungsbereiche stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Umsetzung eines integrierten Hochwassermanagements ist daher voranzutreiben. Hierzu gehören direkte Schutz- und Hilfsmaßnahmen ebenso wie eine ökologisch orientierte Hochwasservorsorge. Grundlage für den Umgang mit derartigen Naturereignissen ist jedenfalls die Erkenntnis, dass extreme Hochwässer weder zu verhindern noch beherrschbar sind. Daher muss eine wirksame Strategie an den Möglichkeiten der Vorsorge zur Schadensminderung einerseits und der Vermeidung von Hochwasserverschärfung andererseits ansetzen. Technischer Hochwasserschutz kommt daher nur dort zur Ausführung, wo Menschen oder hohe Sachwerte gefährdet sind. Flussbauliche Maßnahmen werden so durchgeführt, dass sie die Hochwassersituation flussab nicht verschärfen und die Erreichung eines guten ökologischen Zustandes der Fließgewässer unterstützen. Vorrangiges Ziel ist es, künftige Schäden durch Hochwässer soweit wie möglich zu verringern. Dabei werden unter anderem nachstehende Aspekte behandeltden Flüssen mehr Raum zu geben und die Siedlungsentwicklung besser zu steuern; die Abflüsse möglichst dezentral zurückzuhalten; die Vorwarnung und Gefahrenkenntnis der Bevölkerung im Hochwasserfall zu optimieren sowie aus den Betroffenen Beteiligte zu machen; die Eigenvorsorge zu stärken; langfristige negative Trends bei hochwasserrelevanten Prozessen rechtzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten sowie eine Abstimmung sämtlicher, hochwasserrelevanter Planungen vorzunehmen. Für künftige Strategien im Bereich des Hochwasserschutzes wird auch die Einbeziehung der prognostizierten Klimaentwicklung immer wichtiger. Das Projekt FloodRisk baut auf der bereits vorliegenden Ereignisdokumentation des Hochwassers 2002 (Habersack & Moser, 2003) auf. Der vorliegende Analysebericht stellt nun den nächsten Schritt dar, um in Zukunft Grundlagen für strategische Entscheidungen im Sinne eines integrierten Hochwassermanagements zu besitzen. Dafür wurden die Ergebnisse aus ingesamt 46 Teilprojekten aus den Bereichen Meteorologie, Hydrologie, Geomorphologie, Naturgefahren, Ökonomische Aspekte, Recht, Raumordnung und Katastrophenschutz aufgearbeitet, um eine Ursache-Wirkungsanalyse des Ereignisses vorzunehmen sowie daraus Vorschläge für künftige Verbesserungen ("lessons learned") und entsprechende Umsetzungsstrategien für ein integriertes Hochwassermanagement abzuleiten.