In der Einleitung wurde hervorgehoben, dass die Zusammenhänge zwischen Rehwildverbiss und Standortsmerkmalen allzuwenig abgeklärt sind und dass die Ursache dafür weitgehend auf das Fehlen systematischer Untersuchungsmethoden zurückzuführen ist. Die vorliegende Arbeit hat sich deshalb mit den Fragen auseinandergesetzt, die sich bei der Beurteilung des Rehwildverbisses stellen. Die Untersuchungen konnten nachweisen, dass die Ausmasse des Verbisses durch "Verbissintensitäten" ausgedrückt und dass diese in Waldbeständen durch Stichproben ermittelt werden können. Diese Stichproben liefern aber nur zuverlässige und interpretierbare Resultate, wenn gewisse Bedingungen erfüllt sind. Es hat sich gezeigt, dass die Vergleichbarkeit der Resultate von Stichproben aus verschiedenen Beständen durch sehr hohe Variabilität der Verbissintensität innerhalb ein und desselben Bestandes gestört wird. Untersuchungen über die Variabilität haben ergeben, dass Höhe und Dichte der Pflanzen einen bedeutenden Einfluss auf die Verbissintensität ausüben. Eine weitere Untersuchung dieser Einflüsse ist notwendig, damit bei Stichprobenerhebungen eine der Variabilität entsprechende Schichtung angewendet werden kann. Vergleiche der Verbissintensität wurden auch mittels Testkulturen durchgeführt. Diese Methode erwies sich als besonders empfehlenswert, wenn es sich darum handelt, objektiv vergleichbare Anhaltspunkte für die Folgen verschiedener Verbissintensitäten zu ermitteln. Bei Testkulturen wurden Erfahrungen gemacht, die bei weiteren derartigen Untersuchungen, besonders bei der Versuchsanordnung, berücksichtigt werden sollten. So müsste versucht werden, eine Zufallsanordnung der Kulturen sowie eine Korrelation des Verbisses mit der genau ermittelten Wilddichte zu erreichen.