Im Rahmen des Internationalen Biologischen Programms untersuchen Meterologen, Pflanzenphysiologen und Ertragskundler die Primärproduktion an einem 76-jährigen Fichtenbestand im Ebersberger Forst bei München. Aufgabe der vorliegenden Arbeit ist die quantitative Beschreibung von Struktur und Biomasse der oberirdischen Baumorgane im Untersuchungsbestand. Der Bestand weist ein oberes Ertragsniveau und eine Oberhöhenbonität 35 nach der vorläufigen Fichtenertragstafel für Bayern von Assmann/Franz auf. Der Schaftsholzvorrat liegt bei 728 Vfm. m.R.; der aktuelle Zuwachs bei fast 16 Vfm. Die Grundfläche in Brusthöhe entspricht mit 54.3 m2 annähernd einer optimalen Grundflächenhaltung. Es wird u.a. näher auf das Verfahren der Schirm- und Standflächenermittlung aus fotographischen Kronenbildplänen eingegangen und gezeigt, wie man unter Berücksichtigung des unterschiedlichen Aufnahmeabstands entzerrte Schirm- und Standflächen erhalten kann. Bestandeshöhenschichten gleicher Wuchsenergie erhält man durch Bilden von Höhenschichten gleicher logarithmischer Breite, da Zuwachs- und Strahlungsgrößen weitgehend in gleicher Weise exponentiell mit wachsender Entfernung von der oberen Grenzhöhenschicht abnehmen. Es wurden für den Bestand 5 ökologische Höhenschichten gleicher logarithmischer Breite ausgeschieden. In der Höhenschicht V mit geringstem Lichtgenuß werden von 9.4 % der Stammzahl 2.3 % des Gesamtzuwachses, in der Schicht I V von 46.9 % der Stammzahl 37.1 % des Gesamtzuwachses geleistet. Das Maximum an Produktionsleistung weist die Höhenschicht III mit einem Zuwachsanteil von 46 % bei 36 % der Gesamtstammzahl auf. Auf die beiden Schichten I und II mit dem höchsten Lichtgenuß entfällt ein Zuwachsanteil von 15 % bei 7 % der Gesamtstammzahl. Ausgehend von den engen korrelativen Beziehungen zwischen Ast- und Triebdimensionen einerseits und Astdurchmesser und Asthöhe andererseits konnte ein mehrschichtiges Stichprobenverfahren hergeleitet werden, das zur Erfassung von Struktur und Biomasse der Kronenorgane geeignet war.