Die Welt befindet sich in Folge der raschen Globalisierung in einer schwierigen Lage. Zwar ist weltweit eine hohe Wachtumsdynamik zu beobachten, zwar finden Innovationen in einem Tempo statt wie nie zuvor, doch beobachtet man zugleich eine zunehmend unhaltbare weltweite Lage, sowohl was die Umweltsituation, was Armut und Verteilungsfragen sowie was die Gleichstellung unterschiedlicher Kulturen angelangt. Vor diesem Hintergrund hat die Initiative für Weltfrieden, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit (www.initiative-weltfrieden.org) die Kampagne "Global Marshall Plan" gestartet, die auf ein Veränderung diese ungünstigen Situation abzielt. Die Überlegungen sind inspiriert durch Al Gores "Marshall Plan für die Erde", Michail Gorbatschows "Manifest für die Erde", Hans Küngs "Weltethos", das von Kofi Annan initiierte Dokument "Brücken in die Zukunft - ein Manifest für den Dialog der Kulturen" und schließlich durch die Erdcharta. Alle diese weitreichenden Überlegungen und Positionen beinhalten zentrale Orientierungspunkte und Ordnungsprinzípien zur Ausrichtung eines Welt-Marschall-Plans. Aus Sicht der Initiative geht es darum, die mittlerweile globalisierte Ökonomie mit einem adäquaten globalen Ordnungsrahmen der Märkte auszustatten, der in Richtung Weltfrieden, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit wirkt und eine offene Gesellschaft zu verwirklichen gestattet. Das ist bis dato nämlich nicht der Fall. Die langfristige Perspektive ist eine weltweite Ökosoziale Weltmarktwirtschaft, die Märkte und Wettbewerb mit hohen Standards zum Wohle aller Menschen koppelt. Der Schlüssel für einen Konsens für solche Standards, zugleich auch der Schlüssel zur Überwindung der weltweiten Armut, sind Co-Finazierungsmaßnhamen der reichen Länder zugunsten der sich entwickelnden Länder unter geeigneten Ordnungsbedingungen. Auf Seiten der sich entwickelnden Länder erfordert dies im Gegenzug die Bereitschaft, entsprechende Standards zu übernehmen, obwohl dadurch heutige Wettbewerbsvorteile dieser Länder aufgegeben werden. Bessere Standards implizieren dabei insbesondere bessere Governance-Strukturen in diesen Ländern, also eine bessere Regierungsführung vor Ort. Der verfolgte Ansatz entspricht der Logik der EU-Erweiterungsprozesse, aber auch jener des Marshallplans der USA für Europa nach dem Zweiten Weltkrieg.