Die wirtschaftlichen Interessen unseres Landes sowie auch die Interessen der Donaustaaten stellen von Jahr zu Jahr höhere Ansprüche an die Reinheit der Donau. Aus diesen Forderungen ausgehend haben wir uns bei den Untersuchungen der chemischen Eigenschaften des Donauwassers darauf orientiert, diese Ergebnisse den breitesten Wirtschaftsinteressen dienen zu lassen, ohne dabei das Studium der Gesetze der Veränderungen der Zusammensetzung des Wassers als Beitrag für die Naturwissenschaften ausser Acht zu lassen. Wir haben die Zusammensetzung des Wassers auf unserem 172,1 km langem Abschnitt insgesamt in 8 Profilen beobachtet, wodurch die Güe des von Österreich zufliessenden Wassers und die Veränderung festgestellt werden sollten, welche durch grössere linksseitige Nebenflüsse (March, Waag, Hron) und Verunreinigungsquellen (insbesondere die Stadt Bratislava) verursacht werden. Ausser den erwähnten Profilen, welche zur Beobachtung der im Längsprofil stattfindenden Veränderungen der Zusammensetzung des Wassers dienen sollten, haben wir in zwei Profilen (Bratislava F. km 1871 und Komarno F. km 1771) die Abhängigkeiten der Veränderungen der Zusammensetzung des Wassers im Zusammenhang mit der Zeit und in Abhängigkeit von der Wasserführung studiert. Aus den bisher gewonnenen Ergebnissen geht hervor, dass die Donau auf tschechoslowakisches Gebiet als ein Gewässer der III. Reinheitsklasse kommt. Die linksseitigen Nebenflüsse und Verunreinigungsquellen (Bratislava, zum Teil Komarno) haben nur lokalen Einflüss auf die Güte des Donauwassers und zwar in schmalen Zonen am linken Ufer. Während der Zuckerkampagne sinkt die Güte des Wassers unterhalb der Marchmündung und unterhalb der Einmündung der Abwässer von Bratislava bis auf die IV. Reinheitsklasse. Infolge der Selbstreinigungsprozesse des Flusses verbessert sich die Reinheit der Donau allmählich und beim Verlassen unseren Gebietes im F. km 1712 hat das Wasser einen Übergangstypen zwischen der II. und III. Reinheitsklasse. Eine Besonderheit der Verunreinigung des Flusses stellt das periodische Vorkommen von Ölflecken vor, welche eine ungünstige Erscheinung bei der Ausnutzung der Donau für Trinkwasserversorgung, für Landwirtschaft und andere Zwecke darstellen.