Aufschließungsprojekt Gahns-Lackaboden : anhand eines ausgewählten Gebietes im Bereich des Lackabodengrabens im Revier Gahns der FV Hirschwang-Stixenstein des Forstamtes der Stadt Wien : Diplomarbeit
Die nachhaltige Trinkwasserversorgung der Bundeshauptstadt Wien aus dem Rax/Schneeberggebiet (1. Wiener Hochquellwasserleitung) soll durch stabile, artenreiche Quellschutzwälder garantiert werden. Auf Großkahlschlägen des vergangenen Jahrhunderts entstanden nach Bewirtschaftungsverbot ungepflegte Folgebestände, die ruch Wild- und immissionsschäden zusätzlich destabilisiert wurden. Das Aufschließungsprojekt Gahns soll im Bereich des Lackabodengrabens die forsttechnischen Voraussetzungen für die Realisierung des waldbaulichen Schutzwaldsanierungskonzeptes (MAYER, FISCHER 1989) schaffen. Das Erschließungsgebiet liegt im Revier Gahns der Forstverwaltung Hirschwang-Stixenstein, umfaßt eine Fläche von 231 ha und wird von der MA 49 (Forstbetrieb der Gemeinde Wien) bewirtschaftet. Das vorhandene Aufschließungsdefizit (derzeit 13,6 lfm/ha) ist auf die äußerst schwierigen Geländebedingungen zurückzuführen. Das Erschließungsgebiet wird von vier Gräben durchzogen. Zusätzlich erschwerten Kalkschutthalden und Felswände die Planung. Nach STINY (1933) handelt es sich beim geologischen Substrat um triadische Kalke und Dolomite (Wetterstein- bzw. Ramsaudolomit). die technisch relevanten Planungsvarianten wurden einer Nutzwertanalyse unterzogen. Die beste Variante vermag bei geringster Stärung des Wasserhaushaltes (geringe Böschungshöhen) das Gebiet vollständig zu erschließen. Es handelt sich um 2 Trassen, die um den Mitterberg bzw. Lackaboden führen. Diese Erschließungsform wurde auf die nutzungstechnischen Bedingungen der Kurzstreckenseilkranrückung abgestimmt. Als Baugerät wurde ein Bagger vorgeschlagen. Die Planumbreite beträgt 4 m, die Trassenlängsneigung schwankt zwischen 3 und 10 %. Die Längsentwässerung erfolgt über eine Wasserabzugskante, die Querentwässerung einerseits durch die bombierte Fahrbahnoberfläche und andererseits durch Schwerlastrohrdurchlässe. Da die durchschnittliche Hangneigung 30 % beträgt, ist mit einem durchschnittlichen Massenanfall von 0,9 m3/lfm zu rechnen, welcher mittels Längstransport durch LKW abzuführen ist. Die Fahrbahnbefestigung könnte mittels einer Grobschotterdecke erfolgen. Die Begründung kann im bewährten Hydroseedverfahren durchgeführt werden. Die Gesamtkosten werden auf ca. 600 öS/lfm geschätzt, wobei eine möglichst schonende Baudurchführung angestrebt wird. Mit einer Gesamttrassenlänge von 3160 m kann die Straßendichte auf 19,4 lfm erhöht werden. Somitist eine Kleinflächige, schonende Bestandespflege mittels Kurz- und Mittelstreckenseilkränen möglich, die eine optimale Trinkwasserversorgung gewährleisten soll.