Nach einem kurzen geschichtlichen Rückblick wurden die wichtigsten Argumente für eine Bodenbearbeitung für die Naturverjüngung dargelegt. Dazu zählen höhere Keimlingszahlen, bessere Weiterentwicklungschancen, die leichtere und bessere Planbarkeit der Naturverjüngung, die Abkürzung des Naturverjüngungszeitraumes und die, verglichen mit der Kunstverjüngung, niedrigen Bestandeswiederbegründungskosten. Trotzdem darf NVBB aber nicht bedenkenlos und in jedem Fall durchgeführt werden. Dagegen stehen vielfältige Gefahren und Negativeffekte für den Boden, den verbleibenden Altbestand, die Tierwelt und auch den Menschen. Es wurde daher die Forderung erhoben, diesen Eingriff ins Ökosystem Wald von der Erfüllung bestimmter Vorbedingungen abhängig zu machen. Diese Kriterien und die ebenfalls in dieser Arbeit angeführten Ausführungsgrundsätze und unverzichtbaren Vorarbeiten können erst gewährleisten, daß die Bodenbearbeitung der Forstwirtschaft zum Vorteil gereicht. die angestellten theoretischen Überlegungen zur teilflächigen Bodenbearbeitung sollen dazu beitragen, diese ökologisch vorteilhafte Form der Naturverjüngungsunterstützung leichter in die Praxis umzusetzen. Der Versuch einer europaweiten Markterhebung auf dem Gebiet der Bodenbearbeitungsmaschinen, die sich zur Förderung der Naturverjüngung eignen, war ein Kernstück dieser Arbeit. Es machte möglich, ein reichhaltiges Angebot an verschiedensten Maschinen, vor allem für traktorbefahrbares Gelände vorzustellen. Um darüber und auch über andere mechanische, chemische und pyrotechnische Realisierungsmöglichkeiten der Bodenbearbeitung für die Naturverjüngung einen Überblick zu verschaffen, wurde eine eigene Verfahrensgliederung entworfen, in welcher die wichtigsten Verfahren beschrieben und kritisch gewürdigt wurden. Zwanzig verschiedene Kurzversuche wurden in erster Linie unternommen,um den noch geringen Kenntnis- und Erfahrungsstand auf dem Gebiet der für Österreich so wichtigen Bodenbearbeitung im steileren, schwierigeren Gelände zu erweitern und Anregungen für weitere Entwicklungen zu geben. Für diese Versuche und für ausgewählte Maschinen für traktorbefahrbares Gelände wurden Maschinen- und Verfahrenskostenvorkalkulationen durchgeführt. Dioese erbrachten zwar einerseits eindeutig höhere Kosten der Methoden für steiles Gelände gegenüber denen für traktorbefahrbares Gelände, andererseits konnten sie aber den Kostenvorteil erfolgreicher, bodenbearbeitungsunterstützter Naturverjüngungsverfahren auch im steileren Gelände gegenüber Kunstverjüngungsverfahren untermauern. Ein kurzer geographischer Rundblick und eine Kurzbeschreibung eruierter Österreichischer Versuche machten schließlich deutlich, daß in anderen Ländern, vor allem in Deutschland, Dänemark, Schweden und Finnland, bereits wesentlich mehr Aktivitäten auf dem Gebiet der NVBB gesetzt wurden.