Pollenanalytische Untersuchungen zur Waldgeschichte des Dachsteinmassivs : Rekonstruktionsversuch der Waldgrenzendynamik : Veröffentlichung des Institutes für Waldbau an der Hochschule für Bodenkultur in Wien : Habilitationsschrift
1. Durch kombinierte Auswertung von Oberflächen-, Moor- und Rohhumuspollenprofilen werden zahlreiche Einzelheiten der spät- und nachwärmezeitlichen lokalen Waldgeschichte des Dachsteingebietes geklärt und damit waldbauliche Grundlagen für die Hochlagenaufforstung erarbeitet. 2. Gegenüberstellungen von gegenwärtigem Pollenniederschlag und heutigen örtlichen Bestockungsverhältnissen bzw. lokaler Baumartenverteilung sind Ausgangspunkt für die Interpretation der Rohhumusprofile. Durch ein Hilfsdiagramm, das als Kennlinien die Summe der Klimaxbaumarten und die Summe von Pinus mugo und Alnus enthält, ist die pollenanalytische Bestimmung der Waldgrenzlage möglich und gemeinsam mit dem NBP-Anteil auch eine nähere Ansprache von Bestockungstyp und -dichte bzw. Schlußgrad des Waldes. Für die Klimaxbaumarten werden maximale Weitflug-Pollenwerte ermittelt, die für die einzelnen Bestockungstypen verschieden hoch liegen; sie geben ziemlich sichere Hinweise, welche Arten in Lokalbereich vertreten sind und ob ein stärkeres Vorkommen bzw. ein höherer Mischungsanteil wahrscheinlich ist. 3. Zwei Moorprofile liefern den Überblick über die regionale Waldgeschichte und damit auch Hinweise für die Gliederung der Rohhumusdiagramme, die in erster Linie zwar die Entwicklung im engeren Lokalbereich wiedergeben, in abgeschwächter Form aber auch die Entwicklung im Regionalbereich. Da die Rohhumusprofile z.T. aus verschiedener Höhenlage aus einem weiten Umkreis des Moores stammen, ist eine direkte Parallelisierung mit den Moorprofilen aber nur beschränkt möglich; bestimmte Entwicklungsphasen sind in unterschiedlicher Seehöhe zu verschiedener Zeit gegeben. Sporadische Weitflug-Pollenfunde liefern daher bessere Datierungshinweise als die mit höheren Prozentwerten vertretenen, aus dem Lokalbereich stammenden Typen. Unter den NBP bieten in der Regel die Kulturzeiger einen brauchbaren Anhalt; im Gebirge hängt ihr Prozenteil in erster Linie vom Umfang der Weidewirtschaft ab.
182.1 (Paläoökologie. Paläobotanik. Vegetationsgeschichte. Pollenanalyse [Siehe auch 561.24Variationen und Tendenzen. Jahrringchronologie]) 902 (Geschichte der Wälder und des Forstwesens [Unterteilung durch Querverweise zu den geographischen und sachlichen verwende 902:972 oder 972.1/.9 für bestimmte Organisationen]) [23.071] (Baumzone. Baumgrenze) [436] (Österreich)