Überall im Hochgebirge stellt die Region der Almen und Bergmähder - sie wurde wiederholt als "zehntes Bundesland" bezeichnet - riesige Bodenreserven dar, deren größtmöglicher Ausnützung freilich noch viele Hindernisse im Wege stehen. Um die gesamte Wirtschaft der Almen und Bergmähder zu intensivieren, sind Bodenverbesserungen und Stallbauten die vordringlichste Aufgabe. Dazu wieder sind gute Wege oder Seilbahnen nötig. Durch eine geregelte Düngerwirtschaft im Verein mit einer entsprechenden Pflege (Raumen und Schwenden von Steinen und überflüssigen Knieholzgewächsen, bzw. Kleinsträuchern) müßte sich der Zustand der meisten dieser Flächen erheblich verbessern lassen und würde dann einem größeren Besatz Nahrung gewähren. Professor Ramser (Zürich) machte bei der Untersuchung von 45 Rigi-Almen die Feststellung, daß diejenigen mit guter Düngerwirtschaft pro Normalstoß89 durchschnittlich eine nutzbare Weidefläche von 0,69 ha erfordern, diejenigen mit schlechter Düngerwirtschaft dagegen 0,91 ha. Gute Düngerwirtschaft erlaubt also eine Verkleinerung der pro Normalkuhgras notwendigen Weidefläche um 0,22 ha oder 24,1 Prozent! Wenn sich auch diese Zahlen nicht ohne weiteres auf ander Gebiete übertragen lassen und bei uns wesentlich höher sind, so geben sie doch einen klaren Begriff von der durch gute Düngerwirtschaft zu erzielenden Verbesserung der Almen.