Schlüpfrythmus kommt bei allen Insektengruppen häufig vor. Er ist auf der ganzen Erde verbreitet, lediglich in hocharktischen Gebieten ist mit seinem Fehlen zu rechnen. Ebenso findet man Schlüpfrhythmus in allen Lebensräumen, in denen die Tiere eine Möglichkeit zur Perzeption des Tagesganges haben. Schüpfrhythmus stellt also bei Insekten die Regel, arhytmisches Schlüpfen die Ausnahmen dar. Die meisten Arten haben ein deutliches Maximum pro Tag; bei einigen Formen kommen jedoch auch zwei Gipfel vor, die meist verschieden hoch sind. Als Zeitgeber für das periodische Schlüpfen kommt vor allem das Licht in Betracht; ökologisch bedeutsame Faktoren wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit spielen nur eine untergeordnete Rolle. Bei gegensätzlichem Wirken zweier Zeitgeber (Licht und Temperatur) folgen die Tiere allgemein nur dem Lichtrhythmus. Die Lage des Maximums ist durch Verschiebung von Licht- und Dunkelzeit, durch verschiedene Tageslänge und durch verschiedene Helligkeit während der Dunkelzeit stark beeinflußbar. Die Zeitgeber wirken auf die innere Uhr des Tieres, welche das Schlüpfen steuert. Rein exogen bedingter Schlüpfrhythmus ohne Beteiligung einer inneren Uhr is bsiher in keinem Fall belegt worden. Die innere Uhr läuft vom Ei bis zum Tod der Imago gleichmäßig durch, sie wird auch durch die weitgehende Auflösung der Organe während der Puppenruhe nicht gestört. Jedoch bestehen keine tageszeitlichen Übereinstimmungen zwischen dem Schlüpfrhythmus und dem larvalen oder imaginalen Rhythmus.