Auf kalkhaltigen Böden werden Koniferen häufig chlorotisch. Ist die Vergilbung durch Kaliummangel bedingt, dann färben sich die Nadelspitzen gelb. Ich beobachtete das an Kiefern, Fichten, Tannen, Stroben, Schwarzkiefern und Lärchen. Im Gegensatz dazu ruft die sogenannte Kalkchlorose, die durch Eisen- und/oder Manganmangel hervorgerufen wird, an Kiefern, Fichten, Tannen, Stroben, Schwarzkiefern, Douglasien und Lärchen eine gleichmäßige Gelbfärbung der rezenten Assimilationsorgane hervor. Kaliummangelsymptome werden im Spätsommer und Herbst sichtbar, in der Regel zuerst an den älteren Nadeln, bevorzugt an bodennahen Ästen. Abweichend davon beobachtet man manchmal an jungen Fichten Kaliummangelsymptome besonders an den distalen Nadeln rezenter Triebe, vor allem im Wipfelbereich. Dieses Erscheinungsbild der Chlorose tritt bei guter N- und hoher P-Versorgung auf, wie sie auf Pflanzgärten typisch ist. Es wird deshalb für dieses Bild die Bezeichnung Pflanzengartensymptom vorgeschlagen, während die durch Kaliummangel bedingte Gelbspitzigkeit der älteren Fichtennadeln als Moorsymptom angesprochen wird. Dieses Moorsymptom ist besonders häufig an Moorstandorten zu beobachten, wo neben K-Mangel auch die P- und N-Versorgung der Fichten unzureichend ist. Bei Kaliummangel ist der Übergang zwischen gelber Nadelspitze und grüner Nadelbasis gleitend. Die Chlorose erfaßt besonders die Nadelkanten. Auch Magnesiummangel verursacht an Koniferen gelbe Nadelspitzen, jedoch nicht auf den untersuchten kalkhaltigen Standorten, sondern nur auf sauren, nährstoffarmen Sanden. Für Mg-Mangel ist die goldgelbe Verfärbung der Nadelspitzen typisch, sowie die scharfe Grenze zur grünen Nadelbasis. Zumindest an Fichten gibt es, wie bei Kaliummangel, zwei verschiedene Erscheinungsformen des Mg-Mangels, der sich einmal in einer Chlorose der älteren Nadeln äußern kann, zum anderen in einer Chlorose der apikalen Nadeln rezenter Triebe.