Bevölkerung und Volkswirtschaft im Jahre 1980 unter besonderer Berücksichtigung der Land- und Forstwirtschaft : Sonderausgabe von "Mensch, Wald und Forstwirtschaft im Jahre 1980", I. Teil, herausgegeben von Dr. Franz Bauer, Stuttgart
1. Die Wirtschaft der Bundesrepublik hat nach dem Tiefstand der Jahre 1945 und 1946 einen außerordentlichen Aufschwung genommen. Die wirtschaftliche Entwicklung war begleitet von einem starken Bevölkerungswachstum. Wirtschaftsaufschwung und Zunahme der Bevölkerung haben sich wechselseitig befruchtet. 2. In der zweiten Hälte des Jahres 1961 haben sich die konjunkturellen Auftriebstendenzen abgeschwächt. Es sind aber keine Anzeichen für einen allgemeine Konjunkturumschwung erkennbar. 3. Die politischen Maßnahmen vom August 1961 haben dazu geführt, daß die Flüchtlingsbewegung aus dem sowjetischen Besatzungsgebiet in die Bundesrepublik fast vollständig zum Erliegen gekommen ist. Für die Zukunft wird deshalb mit einem verlangsamten Wachstum der Bevölkerung gerechnet werden müssen. In Verbindung damit wird auch die wirtschaftliche Expansion mit geringerer Geschwindigkeit vor sich gehen als bisher. 4. Andererseits ergeben sich zusätzliche Auftriebstendenzen durch den wirtschaftlichen Zusammenschluß der europäischen Staaten. Insgesamt gesehen sind deshalb die zukünftigen Möglichkeiten für Industrie und übrige gewerbliche Wirtschaft unter der Voraussetzung weiterer wirtschaftlicher Integration als günstig zu bezeichnen, obwohl nicht mit einem Anhalten der bisherigen stürmischen Aufwärtsentwicklung gerechnet werden kann. Diese allgemeine Tendenz für die wirtschaftliche Entwicklung gilt nicht für die Landwirtschaft. Landwirtschaftliche Bevölkerung und landwirtschaftliche Nutzfläche werden sich bis zum Jahre 1980 weiter verringern. Wenn dieser Kontraktionsprozeß mit einer Verbesserung der Produktions- und Einkommensverhältnisse einhergeht, wird er sich gesamtwirtschaftlich positiv auswirken. Subentionierung der Landwirtschaft ohne gleichzeitige Strukturverbesserung erschwert die notwendige Anpassung und ist daher marktwirtschaftlich nicht gerechtfertigt.
906 (Direkte ökonomische Bedeutung der Wälder (Stellung des Waldes und des Forstwesens in der Volkswirtschaft)) 905 (Forststatistik. Vorräte an Holz und anderen Forstprodukten) [430] (Deutschland, 1990-)