Standardsignatur
Titel
Klassifikation und Benennung von Pflanzengesellschaften - Ansätze zu einer konsistenten Methodik im Rahmen des Projekts "Rote Liste der Pflanzengesellschaften von Mecklenburg-Vorpommern"
Verfasser
Jürgen Dengler (*)
Christian Berg (*)
Erscheinungsjahr
2000
Seiten
S. 17-47
Illustrationen
60 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200077038
Quelle
Verzeichnis und Rote Liste der Pflanzengesellschaften Deutschlands - mit Datenservice auf CD-Rom - : Referate und Ergebnisse des gleichnahmigen Fachsymposiums in Bonn vom 30.06.-02.07.2000 ; Nr. 35, S. 17-47
Abstract
Es wird das methodische Vorgehen bei der Klassifikation von Pflanzengesellschaften vorgestellt, wie es im Projekt "Die Pflanzengesellschaften Mecklenburg-Vorpommern und ihre Gefährdung" Verwendung findet, dessen Ergebnisse 2001 in Buchform publiziert werden sollen. Es bestand innerhalb der Arbeitsgruppe Einigkeit darüber, daß vor der Ausarbeitung der Vegetationsgliederung des Bundeslandes anhand der existierenden Datenbank von über 50.000 Aufnahmen ein operationales und für alle Mitwirkenden verbindliches Klassifikationsverfahren beschlossen werden müsse. Dieses fußt auf dem gut durchdachten, in sich geschlossenen Vorschlag von Bergmeier & al. (1990), erweitert und modifiziert diesen aber an einigen Stellen. Die Vorgehensweise, um zu einer konsistenten Gliederung der Vegetation zu gelangen, in der alle real auftretenden Tyen ihren Platz finden, wird ausführlich geschildert, im Vergleich zu alternativen Verfahren begründet und durch Beispiele illustriert. Unsere Methodik läßt sich in neun Definitionen zusammenfassen, deren wichtigste bzw. von der gängigen Praxis abweichende die folgenden Punkte sind: (a) Kenn- und Trennarten werden dadurch definiert, daß sie mindestens die doppelte prozentuale Stetigkeit aufweisen wie im Vergleichssyntaxon; (b) Gehölzvegetation, Nicht-Gehölzvegetation und schließlich reine Kryptogamenvegetation werden in drei getrennten Klassifikationssystemen behandelt; (c) auf jeder syntaxonomischen Ebene unterhalb der Klasse ist ein zentralsyntaxon zulässig, das keine eigenen Charakterarten aufweist und das regulär nach CPN (Barkman & al. 1986) benannt wird. Wir ziehen diese syntaxonomische Fassung kennartarmer Bestände aus verschiedenen, ausführlich erläuterten Gründen der deduktiven Methode von Kopecky & Hejny (1971) vor, v.a. weil derartige Bestände ökologisch gleichwertig mit "normalen" Syntaxa sind und sie deshalb nicht aus rein klassifikatorischen Gründen völlig unterschiedlich benannt werden sollten. Unser methodisches Vorgehen hat sich in der Praxis als gut geeignet erwiesen, um die Vegetationsgliederung eines größeren geographischen Gebietes unter Vermeidung innerer Widersprüche zu erstellen. Es greift dabei zu einem großen Teil gebräuchliche Syntaxa auf, ermöglicht in einigen Bereichen aber auch "neue" Gliederungen, die ökologischen Verhältnissen besser widerspiegeln als bisherige. Abschließend wird kurz auf einige innovative Ansätze bei der Darstellung der Ergebnisse in Text und Tabellenform eingegangen.