Sind die Wälder im Kongobecken noch zu retten? : Probleme liegen bei wirtschaftlichen, politischen und sozialen Rahmenbedingungen für nachhaltige Forstwirtschaft

1999

S. 637-638

Unselbständiges Werk

200071672

Holz-Zentralblatt 1999 : Unabhängiges Organ für Forst- und Holzwirtschaft ; 04602, S. 637-638
; 125(46)

Mehr als 100 Mio. ha geschlossenen tropischen Regenwaldes gibt es noch im Kongobecken, der für eine nachhaltige Bewirtschaftung geeignet ist und erhalten werden soll. Mehr als 50% hiervon sind noch gar nicht erschlossen und inventarisiert. Die geringe Bevölkerungsdichte und die weite Entfernung der Waldgebiete von der Küste verbunden mit mangelhafter Erschließung sind natürliche Barrieren gegen eine Waldzerstörung. Bürgerkriege, politische Unruhen und wirtschaftliche Instabilität wirken sich nachteilig auf die forstliche Entwicklung, notwendige Investitionen und Umsetzung von Maßnahmen der nachhaltigen Bewirtschaftung aus. Bei kontrollierter, nachhaltiger Bewirtschaftung könnte die zehnfache Holzmenge produziert werden, ohne die Regenerationsfähigkeit der Wälder zu gefährden. Zahlreiche Initiativen, Programme und Projekte der internationalen Hilfs- und Fachorganisationen haben Schutz und Nutzung der Kongowälder zum Inhalt, doch mangelt es leider an Abstimmung, Koordination und Kooperation zwischen den Gebern. Diese konzentrieren sich zur Zeit überwiegend auf Kamerun und Gabun wegen derer politischen und wirtschaftlichen Stabilität. Koordination in regionaler Forstpolitik wird seit 1998 mit Hilfe der Europäischen Union und der Weltbank verstärkt eingeführt und in den nächsten Jahren unter Einbindung neuer Partner fortgesetzt werden.