Grundlagen für eine Bewertung der Wälder als Kohlendioxidsenken

2003

9 Abb., zahlr. Lit. Ang.

Artikel aus einer Zeitschrift

200107996

Centralblatt für das gesamte Forstwesen 2003 ; 120(3/4)

Im Kyoto-Protokoll wird dem Wald eine bedeutende Rolle als einer möglichen Senke für Kohlendioxid beigemessen. Die Bewertung der Effektivität der Wälder und gezielter forstlicher Managementleistungen als Beitrag zur Verbesserung der Senkenfunktion für Kohlendioxid wird oftmals kritisch und kontroversiell diskutiert. Anhand von Grundlagen und erweiterten Beispielen aus der Literatur wird versucht, die Problematik einer Betrachtung des Waldes als CO2-Senke darzustellen. Fallbeispiele, basierend auf lokalen Biomasseninventuren, werden zur Darstellung und Diskussion von Kohlenstoffdepots, -flüssen und -bilanzen verwendet. Auf die Bedeutung der heterotrophen Respiration im Kohlenstoff- und Nährstoffkreislauf wird besonders verwiesen. Eine kontinuierliche Nährstoffnachlieferung aus der Umsetzung toter organischer Substanz bildet die Produktionsbasis der Waldökosysteme. Es wird auch aufgezeigt, dass der Nachweis, ob der Wald als Quelle oder Senke für Kohlendioxid fungiert umfangreiche kontinuierliche Erhebungen erfordert. Dazu gehören die mittel- bis längerfristige Erfassung aller Flüsse und Depots über direkte (Biomasseinventuren) und indirekte Methoden (Gasstoffwechselmessungen). Es wird eine Kombination lokaler Biomasseninventuren (Umtriebs- oder Lebenszeiten aller Vegetationsglieder und Bereiche ökosystemarer Vorgaben) und Modellierungen unvermeidlich sein, um die Frage der Quellen- oder Senkenfunktion des Waldes zu klären.