Stichprobentheoretische Analyse der Waldschadenserhebung in Niedersachsen

1998

S. 47-52

3 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200101850

Allgemeine Forst- und Jagdzeitung 1998 ; 0302, S. 47-52
; 169(3)

Die vorliegende Untersuchung zeigt klar, daß die Ergebnisse der Waldschadensinventur in Niedersachsen in guter Näherung als Waldflächenanteile, auf denen Bäume (der KRAFTschen Klassen 1 bis 3) einer Schadklasse stehen, interpretiert werden können, jedoch bei altersklassenübergreifenden Auswertungen sicher nicht als Stammzahlprozente. Alternative Stichprobenverfahren mit geringeren oder sogar nahezu ohne systematische Fehler existieren, erfordern aber einen deutlich höheren Erhebungsaufwand und würden teilweise auch zur Aufnahme von völlig neuen Baumkollektiven führen und damit die bestehenden, für die Waldschadensforschung bedeutsamen Einzelbaumzeitreihen beenden. Eine Möglichkeit zur Einsparung von Kosten besteht in der Ausdüngung des bestehenden Stichprobennetzes auf ein einheitliches 4km x 4km-Netz, die sich nur unwesentlich auf die Stichprobenfehler auswirkt. Ein Verzicht auf Traktecken erscheint trotz der großen Homogenität innerhalb der Trakte bei dem derzeitigen geringen Zeitbedarf je Ecke im Vergleich zu den Fahrzeiten zwischen den Gitterpunkten sowie den fixen Zeiten je Punkt nicht sinnvoll. Die Halbierung des Stichprobenumfangs für Bestände unter 60 Jahren führt zu einer wohl vertretbaren Vergrößerung des Stichprobenfehlers für das Gesamtkollektiv. Präzisere Angaben dazu stehen noch aus. Die in der Einleitung erwähnten Quadratstichproben sollten nicht weitergeführt werden, da sie zu einer gerichteten Auswahl von Bäumen mit freieren Kronen und damit zu einer potentiellen Quelle systematischer Fehler führen.