Standardsignatur
Titel
Die Forstpolitik in boehmischen Laendern in der ersten Haelfte des 20. Jahrhunderts
Verfasser
Erscheinungsjahr
1982
Seiten
S. 87-119
Illustrationen
8 Tab., 34 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200057051
Quelle
Vedecke Prace 1982 : Zemedelskeho Muzea ; (22), S. 87-119
Abstract
Eine der Voraussetzungen fuer die erfolgreiche Leitung der Forstwirtschaft ist das eindeutige Verstaendnis der vielseitigen Beziehungen: Wald - Mensch, Forstwirtschaft - Volkswirtschaft, Forstwirtschaft - Umwelt- Naturschutz. Mit der Ausarbeitung von wissenschaftlichen Unterlagen fuer das Kennenlernen der genannten Beziehungen und mit ihrer permanenten Korrektion befasst sich die Forstpolitik. Dieser forstwirtschaftliche Wissenschaftsbereich geht vom naturwissenschaftlichen Kennenlernen des Waldes, von der traditionellen Bemuehung der Forstwirtschaft um die Sicherung von stabilen und hohen Ertraegen, von den Erfahrungen der Forstgeschichte, von der Statistik und der theoretischen und auch praktischen Wirtschaftspolitik des Staates aus. Die vorgelegte Arbeit befasst sich vor allem mit der Entstehung der Forstpolitik in den tschechischen Laendern und mit ihren Zielen im Zeitraum vor dem ersten Weltkrieg und auch in den Nachkriegsjahren. Die Arbeit hat die Forstpolitik auf dem Gebiet der heutigen Tschechischen sozialistischen Republik im Bezug auf die Bodenreform, gesetzgebende Regelung der Forstwirtschaft, staatliche Aufsicht und Organisation der Forstwirtschaft zum Inhalt. Mit der Frage der Forstpolitik befasst sich eine ganze Reihe von tschechischen Autoren, Forstwirten im 19. Jahrhundert und auch Anfang des 20. Jahrhunderts. Zu einem fachlichen Aufschwung dieser Disziplin trug jedoch die Gruendung des ersten Forschungsinstituts fuer Forstpolitik und Verwaltungswissenschaft zu Prag im Jahre 1933 und die Haltung von Forstpolitik-Vorlesungen an den forstwirtschaftlichen Fakultaeten in Prag und auch Brno bei. Die Forstpolitik in den tschechischen Laendern trug Angang dieses Jahrhunderts einen deutlichen nationalistischen Charakter. In betraechtlichem Masse ging sie von der Kritik der oesterreichischen Gesetzgebung der Forstwirtschaft aus, der langsame und unvollstaendige Durchfuehrung des Reichspatents Nr. 250/1852 k.G. (mit dem das neu Forstgesetz erlassen wird), unzureichende Anpassung an die eigentuemlichen Verhaeltnisse in den einzelnen Laendern und auch Uneinigkeit und Unwirksamkeit einiger Vorschrifte vorgeworfen wurde. Ebenfalls kritisierte man den unausreichenden Aufbau von der holzverarbeitenden Industrie in tschechischen Laendern und die Unterstuetzung der Rohholzausfuhr. Die tschechischen Forstwirte stoerte auch die Konzentration des Besitzes von Waldlatifundien in Haenden von Grossgrundbesitzern, meistens Adeligen fremder Nationalitaeten. Diese Probleme, obwohl sie bereits vor dem ersten Weltkrieg verhandelt und proklamiert wurden, konnten oeffentlich erst nach dem Zusammenbruch der oesterreichisch-ungarischen Monarchie in 1918 durchgesetzt werden. Die Autoren der boehmischen Forstpolitik gingen von der angefuehrten Kritik der oesterreichischen Forstpolitik und von den veraenderten Verhaeltnissen der Forstwirtschaft im neuen ......