Die Belastung des Grundwassers in Österreich. Ursachen, Ausmaß, Folgen, Abhilfe

Wien

Österreichische Geologische Gesellschaft

1990

S. 125-150

7 Abb., 55 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200153860

Mitteilungen der Österreichischen Geologischen Gesellschaft. 83. Bd., S. 125-150

Im folgenden wird zunächst ein Überblick über die Hauptfaktoren der Grundwassersituation gegeben: Es wird der Reichtum der verschiedenen Grundwasser- und Trinkwasservorräte im Alpenstaat Österreich umrissen, die Frage der Bedarfsdeckung erörtert und es werden vorweg die Hauptursachen der in Österreich immer noch weiter anwachsenden Grundwasserverseuchung vor Augen geführt. Im Hauptabschnitt dieser Studie wird auf Ursache und Ausmaß der heutigen Kontamination des Grundwassers, eines der sich gegenwärtig in den Vordergrund schiebenden Umweltprobleme, näher eingegangen, wobei besonders auch auf die Schadwirkung der wichtigsten Giftstoffe auf die menschliche Gesundheit unter Hinweis auf jüngste Kenntnisse Bezug genommen wird. Im einzelnen werden die Belastungen durch die chemische Industrie, die Zellstoff- und Papierindustrie, durch Überdüngung und Überspritzung mit Agrochemikalien in der Landwirtschaft und der gegenwärtige Stand der Auswirkungen auf das Grundwasser erörtert. Auch liegen gerade aus letzter Zeit neue Erfahrungen durch sehr detaillierte Untersuchungen über das Ausmaß der Gefahren einer radioaktiven Verseuchung vor, die auf dem Wege über Wasser oder Luft und über die Nahrungskette den Menschen erreichen. Sodann wird das ebenso jüngst erst in seiner wachsenden Dimension so recht klar gewordene Problem der Müll- und Klärschlammdeponien angerissen. Schließlich wird auf die weiteren Quellen der Verseuchung des Grundwassers hingewiesen, auf die in diesem Rahmen nicht mehr im einzelnen eingegangen werden kann. Ein Schlußkapitel beschäftigt sich mit den Möglichkeiten und den bisherigen Erfolgen bei der Abhilfe in dieser mißlichen Situation. Diese Abhilfe beruht auf einer breiten Palette verschiedenster Maßnahmen von Produktumstellung und Recycling bis zu den gesetzgeberischen Maßnahmen, die derzeit auf verschiedenen wichtigen Sektoren anläuft. Vor allem aber ist ein verantwortungsbewußtes Eingreifen des kundigen Erdwissenschaftlers in diesen zerstörerischen Prozeß dringend vonnöten.