Standardsignatur
Titel
Zusammenhänge zwischen der Populationsdichte des Rehwildes (Capreolus capreolus, Linne 1758) und dem Verbissdruck auf die Waldvegetation
Verfasser
Erscheinungsjahr
1994
Seiten
S. 122-136
Illustrationen
13 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200071450
Quelle
Zeitschrift für Jagdwissenschaft 1994 : Wildbiologie - Wildkrankheiten - Wildstandsbewirtschaftung - Ökologie - Kulturgeschichte ; 40(2), S. 122-136
Abstract
Der Verbissdruck einer Rehwildpopulation auf die Waldvegetation in einem rund 5000ha grossen Untersuchungsgebiet in Südwest-Deutschland wurde über eine Zeitspanne von 5 Jahren beobachtet. In dieser Zeit wurde der Versuch unternommen, den Verbissdruck auf forstlich bedeutende Baumarten in der Waldverjüngung durch Reduktion der Rehwilddichte zu verringern. Verstärkter Jagddruck und Streckensteigerungen beim Rehwild führten zu einer deutlichen Verminderung des Gesamt-Verbissquantums sowie des Gesamt-Verbissdruckes. Allerdings folgte der Pflanzenart-Spezifische Verbissdruck auf einige Zielpflanzenarten diesem Grundmuster nicht. Dies wird interpretiert als Folge der selektiven Nahrungswahl des Rehwildes, der Fluktuationen im Pflanzenart-Spezifischen Äsungsangebot als Folge der Vegetationssukzession, der Unterschiede in der Schmackhaftigkeit von Äsungspflanzen sowie der unterschiedlichen Anteile der verschiedenen Äsungspflanzenarten am Gesamt-Verbissquantum der Rehwildpopulation. Eine Methode zur Erfassung und Beobachtung von Verbissquantum, Äsungsangebot und Verbissdruck wird vorgestellt. Die Bedeutung der Untersuchungsergebnisse für Schalenwild- und Waldbewirtschaftung und die Funktion von Selektiväsern für die Zusammensetzung von Pflanzengesellschaften werden diskutiert.