Standardsignatur
Titel
Dauerhaft-umweltgerechtes Hessen Projekt Nr. 1: Auswertung existierender Programme und Umsetzungskonzepte
Verfasser
Bettina Brohmann (*)
Ralf Jülich (*)
Volrad Wollny (*)
Erscheinungsort
Wiesbaden
Verlag
Hessische Landesanstalt fuer Umwelt
Erscheinungsjahr
1996
Seiten
82 S.
Illustrationen
41 Lit. Ang.
Material
Bandaufführung
Datensatznummer
48666
Quelle
Umweltplanung, Arbeits- und Umweltschutz : HLfU-Schriftenreihe ; Nr. 215, 82 S.
Abstract
Die Hessische Landesanstalt verfolgt das Ziel, ein Konzept fuer ein dauerhaft-umweltgerechtes Hessen (Sustainable Hessen) zu erarbeiten. In einem ersten Schritt - der hier vorliegenden Studie - wurden grundlegende Programme, Umsetzungsstudien und nationale, regionale und lokale Umsetzungskonzepte kurz vorgestellt und daraufhin ueberprueft, ob und inwieweit sie und die in ihnen enthaltenen Massnahmen bei einem Konzept fuer ein dauerhaft-umweltgerechtes Hessen beruecksichtigt werden sollten. Die Agenda 21 fordert explizit Aktivitaeten auf regionaler und lokaler Ebene. So sollen alle Kommunen bis 1996 einen Konsultationsprozess mit ihren Buergern zur Erstellung einer lokalen Agenda durchgefuehrt haben. In Hessen (und allgemein in Deutschland) wurde diese Verpflichtung bisher kaum erfuellt. Aus wissenschaftlichen Studien zur Problematik einer dauerhaft- umweltgerechten Entwicklung folgt, dass nicht nur der Einsatz effektiver Technologien, sondern wesentliche strukturelle Aenderungen in bezug auf die Etablierung dauerhaft-umweltgerechter Produktions- und Konsummuster erforderlich sind. Eine Hauptaufgabe fuer die entwickelten Industriestaaten besteht darin, entsprechend dem Postulat intra- und intergenerationeller Gerechtigkeit ihren Ressourcen- und Energieverbrauch sowie die Emissionen drastisch zu reduzieren, um die global bedrohlichen Umweltprobleme zu loesen und dadurch gleichzeitig Spielraum fuer die wirtschaftliche Entwicklung der Laender der Dritten Welt zu schaffen. Das 5. Europaeische Umweltaktionsprogramm und die betrachteten nationalen Programme genuegen dieser Anforderung nicht, obwohl dieser Mangel erkannt und z.T. innerhalb der Programme thematisiert wird. In den regionalen und lokalen Konzepten werden in den ueberwiegenden Faellen nur Einzelaspekte der dauerhaft- umweltgerechten Entwicklung angesprochen. Die geplante Beurteilung der Effektivitaet und Praktikabilitaet von Massnahmen konnte nicht durchgefuehrt werden, da das Stadium einer realen Umsetzung meist noch nicht erreicht wurde und konkrete Zielsetzungen und Kriterien fuer die Erreichung des Zieles fehlen. Aufgrund dieses Ergebnisses wurden Mindestanforderungen an regionale Konzepte formuliert. Inhaltich muessen diese die Ziele: - Verminderung von Energiebedarf und Ressourcenverbrauch. - Veraenderung von nicht nachhaltigen Produktions- und Konummustern. - Erhalt der regionalen Biodiversitaet und der Naturraeume. - Dauerhaft-umweltgerechtes Management der Flaechennutzung. - Integration der Nord-Sued-Entwicklungsproblematik (zumindestens in der Informationsarbeit) mit konkreten, zeitlich und quantitativ bestimmten Zielen umfassen. Die Konzepterstellung muss mit einer breiten Partizipation der verschiedenen Akteure erfolgen und bedarf einer gesicherten Finanzierung. Genaue Zustaendigkeiten muessen festgelegt werden und eine Institutionalisierung muss erfolgen. Der Prozess der Konzepterstellung bedarf einer laufenden Rueckkoppelung mit der Oeffentlichkeit. Die Konzepte muessen regionalspezifische Leitbilder und Ziele enthalten, die Probleme analysieren, die gesamte Palette an Massnahmen und Instrumenten nutzen und Mechanismen zur laufenden Wirkungsanalyse und Konzeptweiterentwicklung beinhalten.