Forest soil degradation in slopes of the low mountain range of Central Europe - Do deer matter?

2001

S. 220-230

36 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200088913

Forstwissenschaftliches Centralblatt 2001 ; 120(4), S. 220-230

Weite Teile des Rheinischen Schiefergebirges sind durch ein ausgeprägtes Relief und durch hohe Wilddichten gekennzeichnet. Vor allem Rotwild-Populationen übertreffen regional mit etwa 20 Ind./100 ha bei weitem die Tragfähigkeit der Wälder. Vertritt (Rotwild und Mufflons) und Bioturbation durch Wildschweine führen zu ausgedehnten Bodenstörungen. Dies ist an der Durchmischung der oberen Bodenhorizonte und in Hanglagen zusäztlich am erosiven Abtrag des Oberbodens erkennbar. Wir untersuchten acht Eichenwälder (Quercus petraea) in der Hohen Eifel (Forstbezirk Adenau), die in Hanglagen mit Neigungen zwischen 24 und 34° aufstocken. Vier Flächen sind südwest- (Luv), die vier anderen nordost-exponiert (Lee). Jeder Exposition wurden jeweils zwei Wälder mit gestörten und zwei mit ungestörten Böden zugeordnet. Bei der Erfassung verschiedener Bodenkenngrößen im Oberboden erwies sich die Exposition für den Gehalt an Makronährstoffen (Ca¬+, Mg¬+, K+), für den pH-Wert, für den Alß+-Gehalt und für die Besiedlungsdichte von Bodenarthropoden (Collembolen und Oribatei) als besonders entscheidend auf. Anders war dies für den organischen Kohenstoff (Corg) und den Gesamt-Stickstoff (Nt) des Oberbodens. Diese Kenngrößen wurden ausschließlich durch die Bodenstörung beeinflusst. Signifikant geringere Gehalte wurden in gestörten Böden festgestellt. Auf mikrobielle Kenngrößen (Atmung und Biomasse), genauso wie auf PO4ß®-P- und NO3®-N-Gehalte wirkten beide Einflussgrößen (Exposition und Bodenstörung) unabhängig voneinander. Signifikant geringste Werte waren in gestörten Luv-Flächen nachweisbar. Die Ergebnisse verdeutlichen, daß hohe Wilddichten zur Bodendegradation in Hanglagen beitragen. Hiervon sind Luv-exponierte Flächen besonders betroffen.