Standardsignatur
Titel
Holzzuwachs an Ästen, Stamm und Wurzeln bei normaler und extremer Witterung
Verfasser
C. Krause (*)
Dieter Eckstein (*)
Erscheinungsort
Geesthacht
Verlag
GKSS-Forschungszentrum
Erscheinungsjahr
1992
Seiten
S. 215-242
Illustrationen
28 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200076401
Quelle
Luftverunreinigungen und Waldschäden am Standort "Postturm" Forstamt Farchau/Ratzenburg ; GKSS 92/E/100, S. 215-242
Abstract
Im Forstamt Ratzeburg wurden 24 Eichen, 28 Buchen, 15 Kiefern und 25 Fichten hinsichtlich ihres Holzzuwachses entlang des gesamten Baumes untersucht. Als Zuwachsmerkmale dienten die Jahrring-, Frühholz- und Spätholzbreite. Ferner wurden extem schmale - auch fehlende - und extrem breite Jahrringe sowie Dichteschwankungen und der Übergang von Frühholz zu Spätholz innerhalb eines Jahrringes aufgenommen. Sämtliche Merkmale werden im Hinblick auf klimatische Ursachen diskutiert. Die Kiefer und die Fichte zeigen entlang des gesamten Baumes ein sehr ähnliches Zuwachsmuster. Auch zwischen diesen beiden Nadelbaumarten ist die Ähnlichkeit der Zuwachsschwankungen deutlich. Bei der Eiche und der Buche weicht die Streuung des Zuwachses der Wurzel und des oberirdischen Baumes voneinander ab. Die Ähnlichkeiten des Zuwachsmusters dieser beiden Laubbaumarten untereinander sowie zu Kiefer und Fichte ist gering. Die Klima-Wachstums-Beziehungen von Ast, Stamm und Wurzel sind baumartenweise ähnlich und über die Lebenszeit der Bäume stabil. Die Niederschläge wirken auf alle vier Baumarten positiv, aber unterschiedlich intensiv wachstumspraegend. Während der oberirdische Baum zusätzlich von der Temperatur bestimmt wird, reagieren die Wurzeln überwiegend auf die Niederschläge. Die extrem schmalen bzw. breiten Zuwaechse lassen die limitierenden Klimafaktoren deutlicher hervortreten. In den Weiserjahren gibt es Übereinstimmungen nicht nur innerhalb einer Baumart, sondern in einigen Jahren auch zwischen mehreren Baumarten. Minimale und maximale Zuwächse stimmen durch den gesamten Baum hindurch zumeist überein. Fehlende Jahrringe treten häufig in den Wurzeln auf, kommen aber auch in den Stämmen und Ästen vor, dort besonders in den letzten Jahren. Jahrringausfälle an einer Stelle im Baum bedeuten zeitgleich schmale Jahrringe in anderen Baumbereichen. Dichteschwankungen bei Nadelhölzern kommen sowohl im Stamm als auch gehäuft in den Wurzeln vor, konzentriert auf bestimmte Jahre und zeitgleich in Stamm und Wurzel. Sie werden vermutlich durch Trockenheit und hohe Temperatur hervorgerufen. In bestimmten Jahren ist der Wechsel von Früh- zu Spätholz der Kiefern und Fichten abrupt, in anderen Jahren einheitlich allmählich. Abrupte Wechsel werden möglicherweise durch Temperatursprünge, Wärme und Trockenheit, allmähliche Übergänge durch Kühle und Feuchtigkeit ausgelöst. Sämtliche Befunde sprechen für eine gleichsinnige, aber nicht gleichmässige Versorgung aller Baumteile mit Assimilaten.