- Standardsignatur8630
- TitelBedeutung von Totholz für Morphologie, Besiedlung und Renaturierung mitteleuropäischer Fließgewässer
- VerfasserDaniel Hering (*)Michael Reich (*)
- Erscheinungsjahr1997
- SeitenS. 383-389
- Illustrationen41 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges WerkUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200101565
- QuelleNatur und Landschaft 1997 : Zeitschrift für Naturschutz, Landschaftspflege und Umweltschutz ; 72(9), S. 383-389
; 72(9) - AbstractDie Menge und Verteilung von Totholz in mitteleuropäischen Gewässern und die Auswirkungen auf Morphologie und Besiedlung der Gewässer werden anhand von eigenen Untersuchungen und Literaturauswertungen dargestellt. An Mittelgebirgsbächen des Hessischen Berglandes finden sich im Ufer- und Überschwemmungsbereich zwischen 0,3 und 26mß Totholz auf 100m Lauflänge, in alpinen Auen zwischen 2 und 49mß Totholz/ha. Selbst in naturnahen Bächen Mitteleuropas sind die Mengen an Totholz somit wesentlich geringer als in vom Menschen unbeeinflußten Gewässern Nordamerikas. Totholz induziert zahlreiche besonder Lauf- und Uferstrukturen in Fließgewässern wie stehende und langsam fließende Bereiche, Laufverlagerungen sowie Kies- und Sandbänke. Während diese morphologischen Auswirkungen indirekt auf die Besiedlung der Gewässer mit Pflanzen und Tieren wirken, gibt es u.a. eine Reihe von Wirbellosenarten (vor allem Trichoptera und Diptera), die Totholz direkt als Mikrohabitat und Nahrungsquelle nutzen. Gezieltes Einbringen von Totholz in Gewässer kann deshalb künftig eine effektive und kostengünstige Ergänzung und Alternative zu herkömmlichen Renaturierungsverfahren darstellen. Generell sollten, auch in naturnahen Gewässern, die natürlichen Totholzquellen gefördert werden, z.B. durch die Aufgabe der forstlichen Nutzung im direkten Gewässerumfeld.
- SchlagwörterTotholz, ökologische Bedeutung, Gewässermorphologie, Gewässerorganismus, Insektenfauna, Uferschutz, Renaturierung
- Klassifikation181.76 (Tote Bäume (einschl. ökologischer Bedeutung der Pflanzen oder Pflanzenteile nach dem Absterben, z.B. stehende tote Bäume, Baumstumpen, Stöcke, Fallholz; Waldstreu siehe 114.351))
116.7 (Besondere Maßnahmen zur Regulierung und Instandhaltung von Wasserläufen)
150 (Ökosysteme)
[4-191.2] (Mitteleuropa)
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