- Standardsignatur629
- TitelAktuelle Probleme der forstlichen Standortsforschung
- VerfasserKarl-Eugen Rehfuess (*)
- ErscheinungsortZürich
- VerlagSchweizerischer Forstverein
- Erscheinungsjahr1981
- SeitenS. 17-31
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200002095
- QuelleSchweizerische Zeitschrift für Forstwesen 1981 ; 132 (1), S. 17-31
- AbstractNoch einmal sei aufgezeigt, wie die verschiedenen diskutierten Aufgabenbereiche forstlicher Standortsforschung miteinander verflochten sind und wie die Forschungsansätze ineinandergreifen! Es wurde davon ausgegangen, dass wir über brauchbare Methoden verfügen, mit denen Waldböden sowohl genetisch als auch ökologisch charakterisiert werden können. Dies ermöglicht das Ausscheiden forstlich relevanter Waldbodenformen und ihre Erfassung in Standortskarten. Solche Karten werden zweckmässigerweise getrennt für Naturräume gefertigt, die grossklimatisch einheitlich und durch eine definierte natürliche Waldgesellschaft gekennzeichnet sind. Standortskarten sind die Grundlage für das Sammeln und Registrieren aller forstliche relevanten Informationen. Sie erlauben, die Übertragung bewährter Waldpflegekonzeptionen auf ähnliche Landschaften. Standortskarten dienen auch dazu, repräsentative Waldökosysteme auszuwählen, für die intensive Erforschung ebenso wie für einen verstärkten Schutz. Die umfassende interdisziplinäre, biologische und standortskundliche Analyse repräsentativer Waldtypen führt möglicherweise in der Zukunft zu mathematischen Ökosystemmodellen. Mit ihrer Hilfe lassen sich später vielleicht zahlreiche drängende Fragen nach den Einflüssen von Bewirtschaftungseingriffen und Umweltbelastungen vorab simulieren, so dass präzise Prüfhypothesen und "kritische" Standorte für Experimente herausgefunden werden. Die Ergebnisse solcher Versuche können mit Hilfe der Standortskarten auf grössere Flächen übertragen werden. Experimente dienen gleichzeitig der Überprüfung und stetigen Verbesserung der Modelle. Dabei darf die soeben gewählte Reihung der Arbeitsschritte nicht als zwingende zeitliche Abfolge aufgefasst werden; denn Standortsforschung kann auf den verschiedenen Erkenntnisstufen und mit verschiedenartigen Aspekten beginnen. Die Arbeit wird jedoch effektiver, wenn man sich des inneren Zusammenhangs der Forschungsansätze bewusst ist. Bislang ist die Aufgabe erst teilweise erfüllt, das für eine pflegliche Bewirtschaftung und für den Schutz der Waldlandschaften erforderliche boden- und standortskundliche Wissen zu erwerben. Ich habe jedoch den Eindruck, dass sich eine vernünftige Forschungsstrategie abzeichnet. An Helfern und Mitarbeitern sollte es gerade jetzt nicht fehlen, da viele junge Forstleute mit ausgeprägtem Umweltbewusstsein und gründlicher standortskundlicher Vorbildung die Hochschulen verlassen. Es bleibt zu hoffen, dass wir die Gesellschaft und ihre Repräsentanten von der Herausforderung überzeugen können, vor der unsere Disziplin steht!
- SchlagwörterStandortsforschung, Standortskartierung
- Klassifikation54 (Bestimmung der Standortsgüte [Bodenkundliche und biologische Gesichtspunkte siehe 114.5])
114.52 (Bodenfruchtbarkeit. Nährstoffe [Düngemittel usw. siehe Untertitel von 2, insbesondere 237.4; Fragen der ziffernmäßigen Standortsbonitierung siehe 54])
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