Standardsignatur
Titel
Versuche zur Analyse der Vererbung von Peroxidase-Isoenzymmustern der Douglasie, Pseudotsuga menziesii (Mirb.) Franco, anhand von vegetativem Material: Nadeln und somatischen Calluskulturen : Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Verfasser
Erscheinungsort
Freiburg im Breisgau
Verlag
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Erscheinungsjahr
1979
Illustrationen
zahlr. Lit. Ang.
Material
Monographie
Datensatznummer
82809
Abstract
Die Notwendigkeit zur individuellen Charakterisierung von Genotypen der Douglasie ergibt sich aus ihrer natürlichen Variationsbreite und aus der Bedeutung, die sie bei uns als Waldbaum hat. Es war Gegenstand dieser Untersuchung, die Isoenzymtechnik, die sich an anderen Objekten bewährt hat, auf die Möglichkeit der Übertragung auf vegetative Gewebe der Douglasie zu prüfen. Als Methode wurde eine Polyacrylamidgeltechnik, die nach gängigen Verfahren adaptiert wurde, angewendet. Sie wurde an einem Modellprojekt (Diprion pini, gemeine Kiefernbuschhornblattwespe) und an vegetativem Material der Douglasie auf ihre Eignung getestet und kurz beschrieben. Als Eignungskriterium wurde die Reproduzierbarkeit genetisch interpretierbarer Isoenzymmuster angesehen. Am Modellprojekt Diprion pini wurden zwei Genorte, X und Y, der unspezifischen Esterasen beschrieben. Jeder der beiden Genorte trägt zwei codominante Allele, die nach den Wanderungseigenschaften der von ihnen codierten Isoenzyme als XF bzw. YF (jeweils das schneller wandernde Isoenzym, F für "fast") und XS bzw. Ys (S für "slow") bezeichnet wurden. Die Isoenzymbanden des Genorts X erscheinen bzw. verschwinden in Abhängigkeit von den Entwicklungsstadien des Insekts, und zwar nicht zum gleichen Zeitpunkt wie die des Genorts Y. Dieser epigenetische Effekt läßt sich den Entwicklungsstadien zuordnen. Dasselbe trifft für zwei unscharfe, nicht in Bänder aufgelöste Flecken ("Zonen" Z 1 und Z 2). Ihre Ausprägung wird hypothetisch mit der Reifung der Gonaden in Zusammenhang gebracht. Epigenetische Schwankungen der Isoperoxidasemuster werden an Nadelmaterial von Douglasie ebenfalls beobachtet. Ihre Zuordnung zu Variationsursachen kann nicht ebenso scharf durchgeführt werden wie beim Modellprojekt. An ca. 100 verwandten Douglasien (9 F1-Halbgeschwisterfamilien aus 12 - darunter 3 reziproken - Kreuzungen zwischen 6 Eltern) werden die Nadelextrakt-Isoperoxidasen der Douglasie auf ihre genetische Kontrolle untersucht. Von 9 beobachteten Banden zeigen 5 eine Segregation nach Mendelschen Regeln. Sie lassen sich hypothetisch auf 4 Genloci zurückführen. Um den hypothetischen Charakter der Interpretation hervorzuheben, wird auf eine Bezeichnung der Loci nach üblicher Schreibweise verzichtet. Die Baden werden nach ihrer Position vom Start her mit Antiqua-Kleinbuchstaben bezeichnet. Erscheint keine Bande, wird an ihrer Position das Zeichen Ø geschrieben. Alle Baden der 4 Loci unterliegen einem dominant/rezessiven Erbgang (dargestellt durch das Größer-/Kleinerzeichen). Jede der folgenden Zeilen symbolisiert einen Genlocus und seine Dominanzbeziehungen: a < Ø, B > Ø, e > g > Ø > e, h > Ø. Auf diese Weise war es möglich, erstmals Isoenzym-Genloci an vegetativem Material der Douglasie zu beschreiben. Die Beschreibung ist durch Chiquadrattests und durch die gegenseitigen Bestätigungen aus den Kreuzungen gesichert. Entsprechend dem Umfang des Materials hat sie hypothetischen Charakter.