Standardsignatur
Titel
Borkenkäferzönosen in wärmegetönten Eichenmischwäldern Nordbayerns
Verfasser
Heinz Bußler (*)
Jörg Müller (*)
Erscheinungsort
Hannover
Verlag
H. Schaper
Erscheinungsjahr
2004
Seiten
S. 175-178
Illustrationen
4 Abb., 9 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer Zeitschrift
Datensatznummer
200110564
Quelle
Forst und Holz 2004, 59(4) : Chile : Waldschutz : Klimaschutzstrategie, S. 175-178
Abstract
Im Jahr 2002 wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Freising (LWF) die xylobionte Käferfauna wärmegetönter Eichemischwälder in Nordbayern mit einem breiten Methodenmix untersucht. Es konnten 322 xylobionten Käferarten in 15.175 Individuen nachgewiesen werden, darunter 29 Borkenkäferarten in 9.272 Exemplaren. Die Scolytiden stellten 9 % der Arten, aber 61 % der Individuen und waren somit eindeutig die "Herren der Rinde" in den untersuchten Wäldern. Eudominant waren der Ungleiche Holzbohrer (Xyleborus dispar) mit 32,7 % der Individuen, dominant der Schwarze (Asiatische) Nutzholzborkenkäfer (Xyleborus germanus) mit 21,3 %, die Adventivart Xyleborus peregrinus mit 17,4 % und die Kleine Holzbohrer (Xyleborus saxeseni) mit 12,8 %. Mit einem Anteil von 7,2 % der Individuen war der Eichennutzholzborkenkäfer (Xyloterus signatus) nur subdominant vertreten. Die beiden Adventivarten Xyleborus peregrinus, dessen Herkunft unbekannt ist, und der aus Asien eingeschleppte Xyleborus germanus stellten in der Untersuchung 38,7 % der Borkenkäferindividue und sind somit dominant in den Eichenwäldern des Untersuchungsgebietes etabliert. Welche Auswirkungen dies haben wird, bleibt abzuwarten. Als räuberischer Antagonist verschiedener Scolytiden im Kronenraum wurde nur der Jagdkäfer Nemosoma elongatum in bemerkenswerten Stückzahlen nachgewiesen. Die Phänologie, Stratifikation und der Einfluss von Lichtigkeit und Nutzung auf die Abundanzen ausgewählter Borkenkäferarten wird vorgestellt.