Kombinierte Waldschadensinventur auf Betriebsebene/ Methodologische Abklaerung und erste Ergebnisse

1989

S. 7-12

5 Abb., 1 Tab., 12 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200013763

Forstarchiv 1989 : Forstwirtschaftliche Fachzeitschrift ; 60 (1), S. 7-12

Im Rahmen des Sanasilva-Teilprojektes 4 "Optimierung der Methoden zur Waldschadenerfassung" erfolgte im 367 ha grossen Stadtwaldrevier "Schaffhausen" die Durchfuehrung einer kombinierten Inventur mittels terrestrischen Stichproben und Infrarot-Luftbildern 1:9000 zur Erfassung der Waldschaeden. Das terrestrische, systematische Stichproben-Netz (200 x 200 m) wurde mittels eines photogrammetrischen Auswertungsgeraetes ins Infrarot- Luftbild uebertragen. Die herrschenden Einzelbaeume wurden waehrend der terrestrischen Erhebungen im Felde auf dem IR-Luftbild zu Forschungszwecken identifiziert. Bei einer allgemeinen Gegenueberstellung der Resultate der 72 terrestrischen Stichproben mit den entsprechenden Luftbild-Stichproben zeigt das Luftbild staerkere Schaeden: Im Luftbild wurden 64,6% geschaedigte Baeume festgestellt, die terrestrische Inventur ergab einen Anteil von 50% geschaedigten Baeumen. Diese Untersuchung zeigt deutlich, dass mit einer kombinierten Inventur auf Betriebsebene keine Verbesserung gegenueber einer rein terrestrischen Inventur zu erreichen ist. Ein Kostenverhaeltnis terrestrisch : Luftbild von mindestens 1:10 ist erforderlich, damit die kombinierte Inventur der rein terrestrischen ebenbuertig ist. Eine Steigerung der Effiziens um 25% verlangt aber ein Verhaeltnis von 50:1, waehrend das aktuelle Verhaeltnis rund 3:1 (mit photogrammetrischer Uebertragung der Probeflaechenzentren) oder 5:1 (ohne photogrammetrische Uebertragung) betraegt. Die Vorteile des Luftbildes und der Luftbildinventur bleiben jedoch unbestritten. Es seien an dieser Stelle nur die grosse Bedeutung als Dokumentationsmaterial und in der Schweiz zur flaechenhaften Erfassung der Waldschaeden (Bildmasstab 1:9000) und Lokalisierung von Schadensschwerpunkten erwaehnt.