Standardsignatur
Titel
Die Weißtannen-Waldgesellschaften Bayerns - eine vegetationskundliche Studie mit europäischem Bezug, mit waldbaulichen Anmerkungen und naturschutzfachlicher Bewertung
Verfasser
Erscheinungsort
Berlin
Verlag
J. Cramer
Erscheinungsjahr
1998
Seiten
473 S.
Illustrationen
zahlr. Lit. Ang.
Material
Bandaufführung
Datensatznummer
69061
Quelle
Dissertationes Botanicae ; Band 291, 473 S.
Abstract
Tannen-Fichten-Bestockungen mit zurücktretender Buche werden in Bayern (v.a. im Ostbayerischen Grenzgebirge, in den Bayerischen Alpen, im Bayerischen Jungmoränengebiet und den Molassevorbergen, sowie in der Frankenhöhe) mit waldvegetationskundlichen Methoden untersucht. Die im vegetationskundlichen Sinne als Weißtannen-Waldgesellschaften zu bezeichnenden Vegetationseinheiten werden am eigenen Aufnahmematerial typisiert und abgegrenzt (unter Verwendung der Braun-Blanquet-Methode). Dazu werden auch tannenreiche Ausbildungen anderer Waldgesellschaften herangezogen. Die Weißtannen-Waldgesellschaften werden floristisch-soziologisch (synthetische Vegetationstabelle, Ähnlichkeitsberechnungen, soziologische Spektren und Lebensformtypenspektren), strukturell und symmorphologisch (mittlere Gesamtdeckung der Schichten sowie mittlere Artenzahlen, Evenness- und Diversitäts-Werte) gekennzeichnet. Die Grundcharakterisierung beinhaltet auch Analysen zur geographischen und etagealen Verbreitung in Bayern, zu Klimawerten und Standorten, Bestockungstypen und mittleren Wuchshöhen der Bestockungen, sowie zu den Arealtypenspektren. Es folgt eine assoziationsbezogene Beschreibung und Untergliederung der Weißtannen-Waldgesellschaften Bayerns. Sie beinhaltet Analysen der Syntaxonomie (überregional), zum Bestockungstyp (Haupt- und Begleitbaumarten), zur Ökologie und Verbreitung, zu den geographischen Ausbildungen und Höhenformen, zur standörtlichen Untergliederung mit Diskussion der potentiell natürlichen Vegetation, zu den Wuchsleistungen der Hauptbaumarten und zu einer waldbaulichen Beurteilung auf vegetationskundlicher Grundlage. In einem weiteren Abschnitt werden die Natürlichkeitsgrade und Hemerobiestufen der Weißtannen-Waldgesellschaften Bayerns bewertet. In die Bewertung werden der Einfluß natülicher und anthropogener Faktoren auf den biologischen Bodenzustand, die Bestockung und die Bodenvegetation erörtert. Es folgt eine Beurteilung der von Seibert (1968) getroffenen Einstufungen der "potentiell natürlichen Tannenwald-Wuchsdistrikte" und in der "Karte der potentiell natürlichen Vegetation". Schließlich wird eine systematische Einstufung der bayerischen Weißtannen-Waldgesellschaften nach Naturnähe vorgenommen. Zeigerarten und Zeigerartengruppen für potentiell natürliche Tannewaldstandorte in Bayern werden dargestellt. Der Schlußabschnitt befaßt sich mit der naturschutzfachlichen Bewertung der Weißtannen-Waldgesellschaften auf naturwissenschaftlicher Grundlage. Sie erfolgt nach Naturnähe, sowie artenschutz- und gesellschaftsschutzbezogen. Die Art und der Grad der Gefährdung der Weißtannen-Waldgesellschaften wird für die bei Walentowski et al. (1990) dargestellten Einzelkriterien, nämlich Seltenheit (Ist-Zustand), Intaktheit des angestammten Areals (Vergleich früher - heute), aktuelle Standortsverlusttendenz, aktuelle floristische Veränderungstendenz und Restituierbarkeit beschrieben und erklärt. Den Abschluß bilden eine Gesamteinstufung der aktuellen Gefährdungssituation und die Diskussion von Konsequenzen für Waldbau, Naturschutz und eine anwendungsorientierte Forschung. ...