Standardsignatur
Titel
Effekte des Klimawandels auf Windwurf, Waldbrand und Walddynamik im Schweizer Wald
Verfasser
Thomas Wohlgemuth (*)
Marco Conedera (*)
Andrea Kupferschmid Albisetti (*)
Barbara Moser
Tilo Usbeck
Peter Brang
Matthias Dobbertin
Erscheinungsort
Zürich
Verlag
Schweizerischer Forstverein
Erscheinungsjahr
2008
Seiten
S. 336-343
Illustrationen
6 Abb., 2 Tab., 55 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200150912
Quelle
Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen 2008, 159 (10), S. 336-343
Abstract
Die häufigsten natürlichen Störungen in Schweizer Wäldern sind klimatische Extremereignisse: auf der Alpennordseite Sommergewitter und Winterstürme, auf der Alpensüdseite Waldbrände. Verschiedene Studien legen dar, dass Stürme und Brände als Folgen des Klimawandels zunehmen werden. Wie resistent sind die Wälder in der Schweiz gegen solche Extremereignisse, und wie rasch erholen sich stark geschädigte Wälder? Da die stärksten Winde bei Winterstürmen auftreten, sind die Nadelbäume Fichte und Tanne am häufigsten betroffen. Bei Böenspitzen über 40 m/s entstehen schwere Schäden an allen Baumarten. Das Schadenausmass bei Orkanwinden hängt auch vom Zustand der Waldböden ab. Die Resistenz von Wäldern gegenüber Feuer hängt mit der Entzündbarkeit zusammen, welche infolge öfter auftretender Trockenheiten zunehmen wird. Davon betroffen sein werden nicht nur Wälder des Tessins, sondern in geringerem Masse auch solche der Zentralalpen und sogar der Alpennordseite. Nach Wind- und Feuerstörungen hat in der Schweiz in den meisten Fällen eine spontane Waldregeneration stattgefunden. Resultate aus verschiedenen Untersuchungen nach Störungen zeigen, dass der Verjüngungserfolg mit zunehmender Höhe über Meer massig, jedoch signifikant abnimmt (R2 = 0.31). Das Tempo der Wiederbesiedlung nach Waldbrand hängt von verschiedenen Faktoren ab wie beispielsweise Baumart, Trockenheit und dem vorübergehenden Fehlen von Mykorrhiza. Der natürliche Regenerationsprozess in Wäldern nach Extremereignissen stellt einen ersten Anpassungsschritt in Richtung Zukunftswald dar. Jene Pflanzengemeinschaften, die sich in Schadenflächen regenerieren, dürften resistent sein gegenüber dem zukünftigen Klima.