Standardsignatur
Titel
Zur Jüngeren Vegetationsgeschichte im Hotzenwald (Südschwarzwald): Drei Pollenprofile aus dem Lindauer Moos bei Ibach und Untersuchungen zum rezenten Pollenniederschlag
Verfasser
Erscheinungsjahr
2001
Illustrationen
11 Abb., 41 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200080450
Quelle
; Nr. 41
Abstract
Drei Bohrkerne von jeweils 1 m Länge aus einem Moor im Hotzenwald (Südschwarzwald) wurden pollenanalytisch und chemisch untersucht. Die Diagramme liefern Informationen zur jüngeren Vegetationsgeschichte der Region. Mittels Oberflächenproben wird der rezente Pollenniederschlag untersucht und mit der aktuellen Vegetation verglichen. Die Ergebnisse werden für die Interpretation der Pollendiagramme verwendet. Die Untersuchung von Parallelkernen aus demselben Moor zeigt, wie unterschiedlich der Pollenniederschlag auf kleinem Raum verteilt ist. Die Grundzüge der Veränderungen des Waldbildes werden in allen Profilen gut wiedergegeben und sind sicher nachzuweisen. Aber nicht alle Schwankungen der Pollenkurven treten in jedem Profil auf und sind teilweise nur in einem einzelnen Diagramm zu erkennen. Auch in der Höhe des Niederschlags einzelner Pollentypen unterscheiden sich die Parallelprofile deutlich. Die Profile zeigen die Veränderungen im Waldbild seit dem Mittelalter: Vor der Rodung des Waldes dominierten Tanne und Buche, die Fichte erlangt Ende des 19. Jahrhunderts ihre heutige Bedeutung. Gleichzeitig mit dem Rückgang von Buche und Tanne im Mittelalter beginnt die Ausbreitung der Kiefer auf dem Moor. Den Pollendiagrammen zufolge gab es vor dieser Zeit keine größeren Kiefernbestände im Untersuchungsgebiet. Nach der 14C-Datierung einers Profils reichen die Diagramme etwa bis in die Zeit von 2500 BP. Die Diagramme zeigen drei Siedlungsphasen, die in die Römerzeit, das frühe Mittelalter und das Spätmittelalter datiert werden. Nur die letzte Siedlungsphase ist in allen drei Profilen deutlich zu erkennen, so dass nachgewiesen werden kann, dass sie sich in der näheren Umgebung des untersuchten Moores abgespielt hat. Die frühen Siedlungsphasen sind dagegen nicht in allen Profilen gut zu erkennen und reflektieren wahrscheinlich die landwirtschaftliche Aktivität in den Tieflagen. Die Arbeit zeigt, dass durch die Analyse der Profile und von Oberflächenproben die Herkunft des Pollenniederschlags nicht ausreichend bestimmt werden kann. Im Untersuchungsgebiet scheint der Anteil an Fernflug aus der Rheinebene relativ hoch zu sein.