Ausbreitung von weißen, hypovirulenten Stämmen von Cryphonectria parasitiva auf gepropften Americanischen Kastanien mit geringer Anfälligkeit

1999

S. 51-64

30 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200067465

Europäische Zeitschrift fuer Forstpathologie 1999 ; 29(1), S. 51-64
; 29(1)

In den Jahren 1982 und 1983 wurden natürliche Krebse innerhalb der untersten 183 cm des Hauptstammes gepfropfter Amerikanischer Kastanien mit einer Mischung von dsRNA-enthaltenden, weißen (europäischen) und pigmentierten, hypovirulenten Stämmen von Cryphonectria parasitica beimpft (H-Zone). Im Jahre 1996 konnten aus oberflächlichen Krebsen bis zu einer maximalen Distanz von 564 cm von der H-Zone weiße Stämme (34% der 156 Cryphonectria parasitica Isolate) isoliert werden. Der Wert von 'Lloyd's Patchiness Index' (1,36) zeigte, daß Krebse, aus denen weiße Isolate gewonnen wurden, nicht zufällig verteilt waren, sondern eine leichte Tendenz zeigten, in Gruppen vorzukommen. Von den 95 Cryphonectria parasitica Isolaten, die 5 bis 50 Monate nach der Inokulation mit dem pigmentierten, virulenten Stamm WK isoliert wurden, waren 45% weiß. Zudem konventierte der Stamm WK in einigen in vitro Kreuzungen zum weißen Phänotyp. Alle Krebse, aus welchen mit dem Stamm WK vegetativ kompatible isolate des pigmentierten Phänotyps gewonnen werden konnten, zeigten oberflächliche Nekrosen 5 und 11 Monate nach der Inokulation mit dem Stamm WK. Alle untersuchten weißen Isolate von Cryphonectria parasitica enthielten eine 12.7 kbp dsRNA in hohen Konzentrationen und waren hypovirulent in Pathogenitätstests. Es waren 28 vegetative Kompatibilitätsgruppen unter den 65 pimgmentierten Isolaten vorhanden; keines von 48 untersuchten pigmentierten Isolaten enthielt dsRNA. Die Ausbreitung von weißen Stämmen dürfte neben Resistenzfaktoren für die starke Reduktion des Kastanienrindenkrebses verantwortlich sein.