Arbeitsstudien an der Seilauszugshilfe "HSM Lauterberg" - eine ergonomisch ausgerichtete Studie als Vorversuch zur pfleglichen Holzernte in den Tropenwaeldern Brasiliens

1992

S. 73-76

3 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200053659

Forsttechnische Informationen 1992 : Fachzeitung für Waldarbeit und Forsttechnik ; 44,Nr. 10, S. 73-76

Im Forstamt Hermeskeil wurde ein Vergleich zur ergonomischen Beanspruchung des Maschinenfuehrers beim Ausziehen des Seils unter Standardbedingungen durchgefuehrt. Der Verfahrensvergleich zwischen einer konventionellen Seilauszugsvorrichtung zur Seilauszugshilfe "HSM Lauterberg" diente als Vorversuch fuer eine boden- und bestandesschonende pflegliche Holzernte in den tropischen Regenwaeldern der Amazonasregionen. Die in Kapitel 3 dargestellten Ergebnisse legen dar, dass der Maschinenfuehrer mit Seilauszugshilfe, bei den gewaehlten Bedingungen (Hangneigung, 12mm Seilstaerke etc.), oekonomischer arbeitete. Messungen der Belastungsintensitaet (Kraftmessfeder) und der Belastungsdauer (Zeitstudie) zeigten eine erhebliche Erleichterung beim Seilaus- und -anziehen mit Seilauszugshilfe gegenueber dem Arbeiten ohne Seilauszugshilfe. Dabei war die Differenz der gemessenen Werte in einer Entfernung von 30 Metern am hoechsten. Aber auch bei groesseren Entfernungen bis zu 60 Metern erwies sich der Seilaustrieb noch als hilfreich. Es stellte sich heraus, dass die Seilauszugsgeschwindigkeit bei Verwendung der Seilauszugshilfe hoeher war als beim konventionellen Verfahren, ohne dass der Arbeiter dabei eine groessere Beanspruchung erfahren haette. Beispielsweise wurden je nach Auszugsdistanz beim Arbeiten mit Seilauszugshilfe 13% (Auszugsdistanz = 15m) oder 37% (60m) weniger Arbeitszeit zum Ausziehen des Seils benoetigt als beim Arbeiten ohne Seilauszugshilfe. Diese Aussage wurde durch die Beanspruchungsmessungen (Herzschlagfrequenz) bestaetigt. Im Vergleich zum herkoemmlichen Arbeitsverfahren zeigte sich bei einer Entfernung von 30 Metern die groesste Beanspruchungsdifferenz.