Untersuchungen zum Jahreszuwachsgang geschaedigter Fichten in Suedbayern

1990

S. 461-466

7 Abb., 5 Tab., 17 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200035431

Forst und Holz 1990 ; 45 (16), S. 461-466

In einer Reihe suedbayerischer Fichtenbestaende wurde untersucht, ob der Jahreszuwachsgang von Fichten mit Hilfe von am Baum verbleibenden Zuwachsmessbaendern aus Kunststoff hinreichend zuverlaessig gemessen werden kann. Weiter wurde untersucht, wie sich Unterschiede in der sozialen Stellung und im Grad der Schaedigung der Messbaeume in deren Jahreszuwachs- Dynamik widerspiegeln. Fuer die Untersuchung wurden im Bereich der Fortaemter Sauerlach, Anzing, Muenchen und Starnberg in sechs Fichtenbestaenden 145 Messbaeume mit unterschiedlicher sozialer Stellung und verschiedenem Schaedlingsgrad ausgewaehlt, mit Messbaendern versehen und in den Jahren 1985 bis 1987 nach einem festen Ableseplan woechentlich kontrolliert. Das angewendete Verfahren der Jahreszuwachsmessung mit Zuwachsmessbaendern wird genauer beschrieben, und es werden die wichtigsten Besonderheiten und Probleme dieser Messmethode, wie die Ueberlagerung der Messwerte durch witterungsbedingte Quellungserscheinungen, der Ablesezeitplan, die Bereinigung der Messreihen durch Fehlerkorrektur und Ausreisserpruefung sowie die Erzeugung vollstaendiger Zeitreihen aus den Original-Messwerten naeher diskutiert. An ausgewaehlten Messbaeumen werden charakteristische Eigenschaften der Durchmesserzuwachskurven und Durchmesser- Wachstumsverlaeufe (BHD) im Jahresablauf erlaeutert. Fuer die Messbaeume der verschiedenen Untersuchungsstandorte werden mittlere Jahreszuwachskurven berechnet und die Streuungen um die Mittelkurven beschrieben. Aufbauend auf dieser Datengrundlage wurde mit Hilfe multivariater statistischer Verfahren analysiert, ob die Zuwachsleistung und der Wachstumsrhythmus von der sozialen Stellung und/oder dem Schaedigungsgrad der Messbaeume abhaengig sind. Es zeichnen sich tendenzielle Zusammenhaenge zwischen der Zuwachsleistung und der sozialen Stellung der Messbaeume ab, die aber aufgrund der grossen Streuung um die Gruppenmittel statistisch nicht gesichert sind. Die soziale Stellung und der Schaedigungsgrad der Baeume haben nur einen geringeren Einfluss auf den Wachstumsrhythmus der Messbaeume. Es zeigt sich eine deutliche Zunahme der Streuung der Durchmesserzuwaechse um die Mittelwerte mit Zunahme der Schaedigung. Ein Zusammenhang zwischen dem Schaedigungsgrad und der Zuwachsleistung ist klar erkennbar; in den Monaten mit hoechster Zuwachsleistung (Mai bis Juli) sind die Unterschiede zwischen den Baeumen mit unterschiedlicher Schaedigung in den meisten Faellen statistisch gesichert.