Standardsignatur
Titel
Versuche über den Aufbau einer genetischen Isolierungsbarriere durch disruptive Auslese bei Drosophila melanogaster : Dissertation
Verfasser
Körperschaft
Universität Göttingen. Forstliche Fakultät
Erscheinungsort
Hann. Münden
Verlag
Georg-August-Universität Göttingen
Erscheinungsjahr
1972
Seiten
68 S.
Illustrationen
37 Lit. Ang.
Material
Serie
Datensatznummer
400092220
Bestand
Eine Laborpopulation von Drosophila melanogaster, von der alle Versuchslinien abgeleitet worden sind, wurde verschiedenen Arten von Auslese unterworfen. Das Ziel der Versuche war es, festzustellen, ob durch experimentelle Möglichkeiten Isolierungstendenzen zwischen den Ausleselinien erreicht werden können. Ausgehend von Mathers Modell der disruptiven Auslese werden die in der Natur und in unseren Versuchen vorkommenden Abweichungen von einer Idealpopulation diskutiert. Die Versuchsergebnisse können aus diesem Grunde auch nur unter dem Gesichtspunkt, daß komplexe Nischenunterschiede nicht nur einzelne Gene sondern wahrscheinlich ganze Genkomplexe betreffen, interpretiert werden. In den gegebenen Auslesezeiträumen kam es zu einer Erhöhung der genetischen Variabilität. Genetische Barrieren entstanden nur andeutungsweise, z.B. zwischen den Linien 3a und 3b, sowie 2a und 2b, so daß die Entstehung von sympatrischen Arten als Folge disruptiver Auslese vorerst nur als Möglichkeit betrachtet werden kann. Abschließend wird die evolutive Bedeutung dieser Form der Auslese diskutiert. Hierbei wurde die Bedeutung hoher genetischer Varianz, wie sie als Folge der disruptiven Auslese erhalten wurde, für die genetische Flexibilität und damit für den Anpassungswert von Populationen, sowie ihre Rolle für die Produktivität und Stabilität von Ökosystemen hervorgehoben. Dies gilt vor allem auch für Populationen von Waldbäumen.