- Standardsignatur5393
- TitelForstliche Standortserkundung in Bayern
- VerfasserKlaus Först (*)
- Erscheinungsjahr1986
- SeitenS. 81-131
- Illustrationen21 Abb., 4 Anh., 6 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200042579
- QuelleBericht über das Symposium über das Thema: "Bodeninventur aus ökologischer Sicht" ; Nr. 32, S. 81-131
- AbstractFür rd. 80 % der bayerischen Staatswaldfläche (435.000 ha) liegen Standortskarten vor. Hingegen sind im Privatwald (rd. 1,3 Mio. ha) noch 1,2 Mio. ha und im Körperschaftswald 320.000 ha zu kartieren. Da die Standortserkundung im Körperschaftswald und jetzt auch im Privatwald finanzielle stark gefördert wird und dort derzeit rd. 20 Mann kartieren, ist mit einem raschen Arbeitsfortschritt zu rechnen. Die Standortserkundung dient in Bayern rein praktischen Zwecken. Sie hat insbesondere die ökologisch wirksamen Faktoren flächenhaft zu erfassen sowie übersichtlich und einfach darzustellen. Die Arbeitsweise der forstlichen Standortserkundung ist in Bayern zweistufig: die naturräumliche Großgliederung erfolgt durch Wuchsgebiete und Wuchsbezirke, die lokale Feingliederung durch Standortseinheiten. Die Standorseinheit wird hauptsächlich durch den Substrattyp im ökologischen Sinn und durch den Wasserhaushalt gekennzeichnet. Die Wasserhaushaltsansprache erfolgt semiquantitativ mit Hilfe der möglichen Speicherfähigkeit für leicht verfügbares Wasser und den örtlichen Niederschlagsmengen. Wichtigstes Ergebnis der Standortskartierung ist die Standortskarte. Weitergehende ökologische oder ertragskundliche Auswertugnen werden im Standortsoperat dargestellt. Aufschlüsse bezüglich der Bestandesstabilität geben Untersuchungen über die standörtliche Abhängigkeit der Wurzelsysteme unserer Waldbäume: In den bayerischen alpen bringt die Tanne auf schweren böden die beste Tiefenerschließung, wogegen sie der Fichte auf skelettreichen Böden unterlegen ist. Im Jura ist das Rotfäuleprozent der Fichte sehr eng mit der Höhe des Kalkspiegels der Standortseinheit korreliert. Vergleichende pH-Wertmessungen in verschiedenartigen Waldbeständen auf gleichem Standort zeigen, daß Nadelbestände gegenüber Laubbeständen langfristig deutlich stärker versauernd wirken. Ertragskundliche Auswertungen auf standörtlicher Grundlage erlauben einen guten Einblick in die wachstumswirksamen Standortsfaktoren wie z.B. Gründigkeit, Wasserhaushalt u.a. Auch der negative Einfluß ehemaliger Streunutzung kann deutlich sichtbar gemacht werden. Die auf gleichem Standort ermittelten Alters-Höhenkurven verschiedener Baumarten geben. Aufschluß über die Konkurrenzverhältnisse und schlagen sich in den zu planenden Mischungsformen nieder. eine Sonderform der Standortskartierung in den Alpen ist die Hanglabilitätskartierung. Sie stellt die bei Vorliegen bestimmter Standortsmerkmale im waldfreien Gelände eintretenden Schadenereignisse (sog. Labilitätsformen) dar und überträgt sie in Gefährdensstufen (sog. Labilitätsstufen). Sehr labile Standorte müssen demnach eine dauernd schutzwirksame Bestockung tragen. Diese Art der Kartierung wurde im ganzen oberbayerischen alpenraum durchgeführt und erlangt jetzt in verlichteten Bergwäldern besonders Bedeutung.
- SchlagwörterStandortskartierung, Kartierungsmethode, Bodenerkundung, Wurzelsystem, Rotfäule, Picea abies, ertragskundliche Erhebung, Hanglabilität, Bayern
- Klassifikation101 (Standortsuntersuchungen und Standortserkundungen (einschl. Kartierung) im weitesten Sinne)
54 (Bestimmung der Standortsgüte [Bodenkundliche und biologische Gesichtspunkte siehe 114.5])
114.7 (Bodenerkundung (einschl. Methoden der Aufnahme und Kartierung))
181.36 (Wurzelbeziehungen, Wurzelentwicklung usw.)
56 (Zuwachs (Meßmethoden und Ergebnisse); Wachstumsgang und Struktur der Bestände)
[430.1] (Bundesrepublik Deutschland, bis 1990)
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