Standardsignatur
Titel
Pruefung von Hypothesen zum Waldsterben mit Einsatz dynamischer Feedbackmodelle und flaechenbezogener Bilanzierungsrechnung fuer vier Schwerpunktforschungsraeume der Bundesrepublik Deutschland. Teil II/ Oekologie der Forstlichen Produkt
Verfasser
Heribert F. Kerner (*)
Peter M. D. Schall (*)
Wolfgang Haber (*)
Erscheinungsjahr
1991
Seiten
S. 1-53
Illustrationen
17 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200102319
Quelle
Prüfung von Hypothesen zum Waldsterben mit Einsatz dynamischer Feedbackmodelle und flächenbezogener Bilanzierungsrechnung für vier Schwerpunktforschungsräume der Bundesrepublick Deutschland ; Nr. 20, S. 1-53
Abstract
Der saisonale und diurnale Verlauf des CO2- und Wasser-Gaswechsels innerhalb der Krone einer Fichte wurde in seiner gesamten Variabilitaet im Jahr 1972 im Ebersberger Forst mit einer Gaswechselmessanlage erfasst. Die Proben sind nach Position in der Krone, Triebalter, Triebmenge, Nadelquotient und spezifischem Blattgewicht moeglichst repraesentativ, mit einem leichten Schwerpunkt in der Sonnenkrone, ausgewaehlt. Zwischen dem Nadelquotienten und dem spezifischen Blattgewicht besteht ueber alle Triebalter eine positive lineare Korrelation, wodurch sich beide Parameter gleichermassen fuer die Kennzeichnung des Nadeltyps, d.h. Sonnen-, Uebergangs- oder Schattennadeln, eignen. Eine Zunahme des spez. Blattgewichts mit dem Alter konnte nicht festgestellt werden. Die Nadeltypen weisen eine typische Verteilung im Kronenraum, mit einer Zunahme der indikatorparameter von unten nach oben und innen nach aussen, auf. Zudem konnte fuer diesjaehrige Nadeln eine lineare Korrelation von Nadeltyp und durchschnittlichem relativen Lichtgenuss nachgewiesen werden. Die gemessenen Netto-Photosyntheseraten bewegen sich sowohl als Tagesmittel als auch als Prozessdatum, z.B. maximale Assimilationsraten, im Bereich heutiger Messergebnisse (vergl. Matyssek 1985 und Zimmermann 1990). Demzufolge kann die verwendete CO2-Messmethode als zuverlaessig und genau bezeichnet werden. Die festgestellten Abhaengigkeiten der Netto-Photosynthese von Strahlung (Lichtsaettigungskurve) und Temperatur (parabolische Optimumfunktion) entsprechen pflanzenphysiologischem Standardwissen. Gleiches gilt fuer die Abhaengigkeit der naechtlichen Respiration von der Temperatur (lineare bis quadratische Zunahme). Die Netto- Photosynthese korreliert positiv mit der Blattleitfaehigkeit. Die Transpirationsmessung duerfte durch das Nebenschlussverfahren mit erstmaligem Einsatz von Taupunktspiegeln und den daraus resultierenden Problemen mit der Wasserdampfdrucksteuerung weit weniger verlaesslich sein. Dennoch konnte eine lineare Korrelation zwischen der taeglichen Transpirationssumme und der Wasserdampfdruckdifferenz sowie der Temperatur nachgewiesen werden. Als direkte Folge der Unischerheit der Transpirationsmessung ist auch die Blattleitfaehigkeit fuer Wasserdampf relativ unsicher. So konnte auch fuer sie keine Abhaengigkeit von Witterungsparametern nachgewiesen werden. Zwischen der maximalen Assimilationsrate und der jeweils gleichzeitig auftretenden Blattleitfaehigkeit fuer Wasserdampf konnte ebenfalls keine Abhaengigkeit nachgewiesen werden. Der Jahresgang der maximalen Assimilationsrate konnte wegen der Probenvariabilitaet und zu weniger Datenpunkte nicht kontinuierlich abgebildet werden, doch ist fuer diesjaehrige Triebe die herbstliche Erniedrigung dokumentiert.