- Standardsignatur527515934
- TitelPrähistorische Lawinen : Nachweis und Analyse holozäner Lawinenereignisse in den Zillertaler Alpen, Österreich : Der Blick zurück als Schlüssel für die Zukunft
- VerfasserRoland Luzian (Hrsg.)Peter Pindur
- ErscheinungsortWien
- VerlagBundesforschungszentrum für Wald - BFW
- Erscheinungsjahr2007
- Seiten247 S.
- MaterialBandaufführung
- ISBN978-3-7001-6098-4
- Datensatznummer146871
- QuelleBFW-Berichte : Schriftenreihe des Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft ; 141 (2007) , 247 S.
Mitteilungen der Kommission für Quartärforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (2007) , 247 S. - AbstractAm ehemaligen Forschungsinstitut für Hochgebirgsforschung an der Universität Innsbruck bildeten klimageschichtlicheUuntersuchungen über das Postglazial/Holozän für den Ostalpenraum einen Arbeitsschwerpunkt. Dabei kommt der Methode der Jahrringanalyse an Bäumen aus dem Waldgrenzbereich eine herausragende Bedeutung zu. Bei der dendrochronologischen Analyse subfossiler Moorhölzer aus dem "Schwarzensteinmoor", konnten prähistorische Lawinenereignisse belegt und jahresscharf datiert werden. Dieses Moor befindet sich im Gebiet der Schwarzensteinalm oberhalb der Berliner Hütte (Zillertaler Alpen) und liegt innerhalb des postglazialen Waldgrenz-Schwankungsbereiches. Die Umgebung des Moores ist derzeit nicht bewaldet. und oberhalb der aktuellen Waldgrenze existieren nur einzelne, weit verteilte und durch relativ geringe Größe charakterisierte Zirben. Der Zirbenjungwuchs ist im Bereich der aktuellen Waldgrenze aber vorhanden und steigt im Schutze von Geländekanten bis auf 2250 m Höhe. Mit Hilfe von Lawinensonden (!) wurden Baumstämme als so genannte "Stumme Zeugen" im "Schwarzensteinmoor" geortet und deren Lagerungsrichtung festgestellt. Von 217 verschiedenen Stämmen wurden Proben in Form von Stammscheiben entnommen. Aus 177 Proben (alle als Zirben, Pinus cembra l. identifiziert) konnten genauere Analysen und Datierungen im Labor durchgeführt werden. Die datierten Moorhölzer weisen eine zeitliche Bandbreite von 7050 v. Chr. bis 1300 n. Chr. auf. An Hand des gefundenen Probenmaterials war es möglich, neben langfristigen Klimaschwankungen, unter Berücksichtigung nachfolgend angeführter Kriterien, 21 waldzerstörende Lawinenereignisse innerhalb dieses Zeitraumes nachzuweisen. 1. Uferferne und hangferne Lage der subfossilen Hölzer im Moor. 2. Sowohl normal, als auch parallel (und quer) zur Moorhauptachse orientierte Lagerung der beprobten Stämme. 3. Kollektives, plötzliches Absterben unterschiedlich alter Bäume zum selben Zeitpunkt. 4. Absterbezeitpunkt nach vollständiger Ausbildung des Spätholzes (Winter). Das älteste bis jetzt datierte Lawinenereignis im oberen Zemmgrund ereignete sich im Winter 6255/54 v. Chr.
Prähistorische Lawinen: Ein interdisziplinäres Forschungsprojekt des Bundesforschungs- und Ausbildungszentrums fürWald,Naturgefahren und Landschaft (BFW) in Kooperationmit den Instituten für Geographie und Botanik der Universität Innsbruck und der Kommission für Quartärforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Projektleitung, Koordination und Gesamtredaktion: Roland Luzian, Institut für Naturgefahren undWaldgrenzregionen des BFW, Innsbruck.
1.Einleitung:
R. LUZIAN & P. PINDUR: Projektskizze; das Untersuchungsgebiet Oberer Zemmgrund in den Zillertaler Alpen, Tirol, Österreich; zentrale Begriffe (Begriffsbestimmungen)
2.Ergebnisse der Raumanalyse - Geländebefunde:
M. KAUFMANN, R. LUZIAN, K. NICOLUSSI, H. NIKLFELD, P. PINDUR, D. SCHÄFER, I. SCHATZ, H. SCHATZ, R. SCHMIDT, L. SCHRATT-EHRENDORFER, G. SCHWENDINGER, R. STERN, V.WILD & P. ZWERGER: Geodaten und klimatologische, ökologische und anthropogene Aspekte (Gletschergeschichte; Waldverbreitung, -Struktur und -Entwicklung; Flora; Vegetationskartierung; subfossile Arthropoden; Bauentwicklung von Almgebäuden; bronzezeitliche Feuerstelle) 3.Holozänes Lawinengeschehen - Nachweis, Simulation und Analyse:
J. N. HAAS, M. KAUFMANN, R. LUZIAN, K. NICOLUSSI P. PINDUR, R. SAILER, P. SCHIESSLING, A. THURNER, C.WALDE, TH.WIATR, V.WILD & D. ZROST: Waldzerstörende Lawinenereignisse während der letzten 9000 Jahre und lawinenbedingte Schäden im Jahrringbild der subfossilen Hölzer des Schwarzensteinmoores ; holozäne Schneelawinen und prähistorische Almwirtschaft und ihr Einfluss auf die subalpine Flora und Vegetation der Schwarzensteinalm im Zemmgrund (Zillertal, Tirol, Österreich); Simulation (mittels SAMOS) als Basis für die Rekonstruktion des holozänen Lawinengeschehens 4.Diskussion, Schlussfolgerungen und Ausblick:
R. LUZIAN: Holozänes Lawinengeschehen im Lichte der Klimageschichte und des Klimawandels Das Auf- und Ab der im Holozän ständig schwankenden ökologischen Verhältnisse und sich überlagernder Einflüsse durch Klima, Naturkatastrophen (am Beispiel Lawinen), und, im jüngeren Abschnitt, menschliche Aktivitäten, wird durch die Untersuchungsergebnisse aus dem gegenständlichen Forschungsprojekt besonders eindrucksvoll belegt und rückt damit stark und klar ins Bewusstsein.
- Schlagwörterprähistorische Lawine, Zillertaler Alpen, Österreich, BFW-Publikation
- Klassifikation423.5 (Lawinen)
111.83 (Klimaänderungen. Paläoklimatologie)
[436] (Österreich)
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1422956 | 5275 | Zeitschrift | Zeitschriftenmagazin | Verfügbar |
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