Ein einfaches empirisches Modell zur Berechnung der jaehrlichen Schadgasaufnahme von Fichten- und Kiefernadeln

1995

S. 1-9

24 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200025511

Allgemeine Forst- und Jagdzeitung 1995 ; 166,Nr. 1, S. 1-9

Die Aufnahme von atmosphaerischen Schadgasen durch Koniferennadeln haengt von der Gaskonzentration in der Luft von der Diffusionsleitfaehigkeit der Nadeln ab. Wir praesentieren ein empirisches Modell zur Simulation der Schadgasaufnahme, das auf einem grossen Satz von Freilanddaten zur stomataeren Leitfaehigkeit von Fichte und Kiefer aufbaut. Im Gegensatz zu bisherigen Modellen beruecksichtigen wir neben tageszeitlichen auch jahreszeitliche Aenderungen. Die wichtigsten Einflussgroessen sind die Temperatur-Minima der vergangenen Naechte oder die Bodentemperatur, die aktuelle Quantenstromdichte und das Dampfdruckdefizit der Luft. Aufgrund empirischer Erfahrung werden auch zeitabhaengige Stomatareaktionen mitberuecksichtigt. An Beispielen fuer Tirol und Hessen berechnen wir die jaehrliche via Spaltoeffnungen aufgenommene Menge von SO2, wobei deutlich zum Ausdruck kommt, dass auch niedrige Konzentrationen von SO2 langfristig bei Fichten einen beachtlichen zusaetzlichen Kationen-Bedarf zur Neutralisation bedingen koennen. Das Modell kann dazu dienen, im Rahmen von Luftueberwachungsnetzen zusaetzlich zu Immissions-Angaben naeherungsweise auch Depositionsraten und -Mengen zu berechnen.