Erprobung und Entwicklung von Maßnahmen zur naturschutzfachlichen Optimierung des ökologischen Landbaus und Empfehlungen für die Umsetzung

Stuttgart

Verlag Kohlhammer

2010

S. 525-531

Artikel aus einer Zeitschrift

200170044

Natur und Landschaft 2010, 85(12) : Artenschutz in E + E - Vorhaben, S. 525-531

Im Rahmen des fünfjährigen Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens "Naturschutzhof Brodowin" wurden deutschlandweit erstmalig in enger Kooperation mit einem großen ökologisch bewirtschafteten Betrieb in Brandenburg naturschutzfachliche Optimierungsmaßnahmen in den Bereichen Ackerbau sowie Landschaftsstrukturen erprobt und umfangreiche wissenschaftliche Begleituntersuchungen durchführt. Im Fokus standen ausgewählte Zielarten aus den Gruppen der Feld- und Heckenvögel, Säugetiere, Amphibien, Heuschrecken, Tagfalter, Segetal- und Trockenrasenflora. Großflächig umgesetzte Maßnahmen in Luzerne-Kleegras sind besonders zum Schutz von Feldvögeln und Feldhasen geeignet. Maßnahmen in Getreide und Körnerleguminosen dienen speziell dem Schutz der Segetalflora und sind schon kleinflächig sehr effizient. Die strukturellen Optimierungsmaßnahmen sind für die meisten Arten zielführend, wenn sie mehrjährig oder dauerhaft angelegt werden. Für das Praxishandbuch "Naturschutz im Ökolandbau" wurden alle wesentlichen Projektergebnisse mit Experten aus Praxis, Beratung, Verwaltung, Politik und Wissenschaft diskutiert und abgestimmt sowie in nutzerfreundlicher Form aufbereitet. In 20 Maßnahmensteckbriefen und 17 Artsteckbriefen wird dargelegt, wie und auf welchen Flächen Artenschutz erfolgreich sein kann und welche betrieblichen Konsequenzen damit verbunden sind. Anhand praktischer Beispiele wird erläutert, wie eine langfristige naturschutzgerechte Entwicklung des gesamten Betriebs erfolgreich durchgeführt werden kann.