Standardsignatur
Titel
Über Sanierungsaufforstungen in den Bayer. Alpen
Verfasser
Körperschaft
Landwirtschaft und Forsten Bayerisches Staatsministerium für Ernährung
Erscheinungsjahr
1989
Seiten
273 S.
Illustrationen
32 Abb., 102 Tab., 5 Anh., zahlr. Lit. Ang.
Material
Bandaufführung
Datensatznummer
6321
Quelle
Mitteilungen aus der Bayerischen Staatsforstverwaltung ; (44), 273 S.
Abstract
Von rd. 1 500 - 2 000 ha Sanierungsaufforstungen in den Bayer. Alpen, die seit 1948 durchgeführt wurden, sind bis 1985 nur rd. 800 - 1 000 ha "entwicklungsfähiger" Schutzwald übriggeblieben. Im Rahmen des Schutzwaldsanierungsprogrammes der Bayer. Staatsforstverwaltung sind ca. 12 000 - 15 000 ha funktionsuntaugliche Bergwälder zu sanieren. Um künftige Massnahmen zu optimieren, wurde diese Untersuchung eingeleitet. Ziele waren die Erfassung bisheriger Sanierungsmassnahmen, eine Analyse des Erfolges oder Misserfolges und das Ableiten erprobter Sanierungsverfahren. Als Untersuchungsflächen dienten 31 seit 1948 begonnene Sanierungsprojekte mit rd. 260 ha, die fast ein Drittel aller "erfolgreichen" Sanaierungsaufforstungen umfassen. Dort wurde 1985 mit einer Stichprobeninventur der Standort und die Verjüngung erfasst. Die Ergebnisse sind im Rahmen einer Pilotstudie repräsentativ für bisherige Sanierungen im gesamten Bayer. Alpenraum. Ergebnisse - Die Sanierungsmassnahmen waren besonders bei den älteren Aufforstungen forstlich nicht immer optimal. Wenig geeignetes Pflanzenmaterial, Probleme beim Pflanzentransport und der Pflanzung, ungenügende Schutzmassnahmen und unzureichende Betreuung und Pflege sind auf Teilflächen fuer manchmal erhebliche Pflanzenverluste verantwortlich. Der Zustand der Aufforstung ist gekennzeichnet durch langsames Wachstum, auffallend hohe Pflanzenverluste, eine dramatische Entmischung zugunsten der Fichte und starke Schäden durch Schneebewegungen. Die Pflanzenverluste liegen deutlich über den Werten, die aus Versuchsaufforstungen in Extremlagen bekannt sind. Von den gepflanzten Fichten lebaen noch red. 30 %; die jüngeren Kiefern und Laubbäume hatten bereits Pflanzenverluste von über 90 %. Dies bedeutet eine fast völlige Entmischung standortsgemaesser mischbaumreicher Verjüngungen. Bedeutende Schaeden entstehen neben dem Verbiss des Schalenwildes - Rinder und Schafe wurden nur auf 5 % der Fläche aufgetrieben - durch Schneebewegung und Schneeschimmelbefall. Abiotische Schäden können lokal die Wiederbewaldung verhindern; sonstige Schädlinge sind bis auf das Lärchentriebsterben bei den Pflanzungen unbedeutend. Die Mortalität ist bei Fichten vorrangig auf Schneebewegungen und Schneeschimmelbefall zurückzuführen. Lärchen leiden erheblich mehr unter Verbiss und Fegen als allgmein erwartet wird, dagegen offenbar weniger unter Schneebewegungen. Kiefern, Ahorn, Vogelbeere, Mehlbeere und auch die Buche sterben fast ausschliesslich durch Wildverbiss. Unverbissene Kiefern, Lärchen und Laubbäume sind wegen ihrer besseren Anpassung an Schneebewegungen besonders geeignet. Gleitschneestandorte wiederzubesiedeln. Schneeschäden an Fichten nehmen in höheren Sprosslängen bis auf über 80 % der Bäume zu, deshalb sind noch weitere erhebliche Ausfaelle bei den übriggebliebenen Fichten zu erwarten. .....