- Standardsignatur13378
- TitelKlassifikation des Extensivgrünlandes (Feuchtwiesen, Moore, Bürstlingrasen und Halbtrockenrasen) im Zentralraum des Waldviertels
- VerfasserGabriele Bassler (*)Andrea Lichtenecker (*)Gerhard Karrer (*)
- ErscheinungsortSt. Pölten
- VerlagAmt der Niederösterreichischen Landesregierung St. Pölten
- Erscheinungsjahr2003
- SeitenS. 7-48
- Illustrationen48 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200110742
- QuelleWissenschaftliche Mitteilungen aus dem Niederösterreichischen Landesmuseum, 15. Band : Niederösterreich Kultur, S. 7-48
- AbstractZiel dieser Arbeit ist es, eine vegetationskundliche Gliederung der extensiv bewirtschafteten Wiesen des zentralen Waldviertels zu erlangen. Im Zuge des MaB-Projektes "Das Grünland im Berggebiet Österreichs" wurde daher für das Projektgebiet Waldviertel (Großteil der Bezirke Gmünd, Zwettl und Waidhofen/Thaya) eine Grünlandgliederung vorgenommen, wobei Fragen der Ökologie des Standortes, sowie der (vornehmlich) landwirtschaftlichen Nutzungsintensität im Vordergrund standen. Die Gliederung der eher intensiv bewirtschafteten Wirtschaftswiesen (Ordnung Arrhenatheretalia) ist in Lichentecker et al. (2003) nachzulesen. In der vorliegenden Arbeit werden die Typen des extensiv genutzten Grünlandes behandelt. Die nach der Methode von Braun-Blanquet (1964) erstellten Vegetationsaufnahmen wurden mittels divisiver (TWINSPAN) und agglomerativer Verfahren (Ward's Method in PC-ORD) vorsortiert und anschließend in klassischer Tabellenarbeit weiterbearbeitet. Die Vegetationseinheiten wurden in Ordinationen (DCA, PC-ORD, s. McCune & Mefford 1997) gemeinsam mit den Standortsgradienten dargestellt und gegebenenfalls nachjustiert. Im Verband des Calthion, der im Waldviertel weit verbreitet ist, wurden folgende Zweischnittweisen der nährstoffreichen, bodensauren Standorte festgestellt: Das Sanguisorbo-Polygonetum bistortae auf nährstoffreichen Überschwemmungswiesen der Lainsitz, das Scirpetum sylvatici auf nährstoffreichen überstauten Senken (auch unabhängig von Gewässern) und das neu beschriebene Carici vesicariae-Ranunculetum flammulae in Überflutungsmulden jener Talwiesen, die nicht nur regelmäßig überschwemmt werden, sondern auch über längere Perioden vernässt sind. Die Bestände des Angelico-Cirsietum palustris sind auf nährstoffarmen ein- bis zweischürigen, ungedüngten Flächen zu finden und bilden den Übergang zu den Bürstlingsrasen und Kleinseggengesellschaften. Von den Gesellschaften der Scheuzerio-Caricetea fuscae wurden nur sehr kleinflächige Bestände des Caricetum goodenowii auf basen- und nährstoffarmen Böden und das Menyantho trifoliatae-Sphagnetum teretis auf reinen Moorflächen nachgewiesen. Das sehr seltene Valeriano-Caricetum davallianae tritt ausschließlich auf basenreichen Böden im südlichen Teil des Untersuchungsgebietes auf. Unter den Bürstlingrasen (Violion caninae) wurden gegliedert nach Wasser- und Basenhaushalt drei Gesellschaften ausgewiesen: Auf eher basenarmen, stark nassen Standorten das Eriophoro angustifolii-Nardetum (Unterverband Nardo-Juncenion squarrosi); auf frischen bis wechselfeuchten Standorten das Polygalo-Nardetum und auf relativ basenreichen, feuchten Standorten das Carici paniceae-Nardetum strictae. Das neu beschriebene Avenulo pratensis-Koelerietum pyramidatae (Koelerio-Phleetalia phleoidis) kommt auf thermisch begünstigten, trockenen Standorten im südlichen Teil des Untersuchungsgebietes vor.
- SchlagwörterExtensivgrünland, Feuchtwiese, Moorvegetation, Rasendecke, Halbtrockenrasen, Pflanzengesellschaft, Klassifikation, Syntaxonomie, Waldviertel, Niederösterreich
- Klassifikation187 (Vegetationstypen, Ökotypen [Siehe 114.521.7 Bodenfruchtbarkeit])
182.3 (Theorie der Vegetationseinheiten (Assoziationen usw.))
[436.3] (Niederösterreich)
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